Die zunehmende Bedeutung von Energiepflanzen für den Standort Deutschland hat die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hervorgehoben.
„Die Energie aus Pflanzen schützt das Klima und ist eine wichtige Stütze für eine künftige Vollversorgung mit erneuerbaren Energien“, erklärte AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer vergangene Woche in Berlin. Derzeit wüchsen bundesweit auf einer Anbaufläche von rund 2 Mio. ha die unterschiedlichsten Kulturpflanzen als nachwachsender Rohstoff für die Energiegewinnung heran. Das entspreche knapp 12 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Diese Pflanzen könnten für die Stromproduktion ebenso eingesetzt werden wie für die Herstellung von Biokraftstoffen und die Erzeugung von Heizungswärme.
Besonders dynamisch habe sich in den vergangenen Jahren die Stromerzeugung aus Biogas entwickelt. Mit einer installierten Leistung von rund 2.850 MW ersetzten Deutschlands Biogasbauern schon heute mehr als zwei Atomkraftwerke und versorgten über 5 Millionen Haushalte mit Strom. „Gefördert durch verlässliche Rahmenbedingungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat die Bioenergie ihren Beitrag zur Stromproduktion in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert; im Wärme- und Kraftstoffbereich hingegen stagnierte die Entwicklung zuletzt oder war sogar leicht rückläufig“, konstatierte Vohrer.
Dabei bestehe für den Ausbau der Bioenergie in Deutschland weiteres Potential. Auf mehr als 4 Mio. ha sei der Anbau von Pflanzen für energetische Zwecke möglich, ohne dass Umwelt- und Naturschutz beeinträchtigt würden. Das hätten auch die jüngsten Langfristszenarien des Bundesumweltministeriums bekräftigt. Hinzu komme die nachhaltig nutzbare Energie aus Deutschlands Wäldern. „Für eine in steigendem Maße durch ’Erneuerbare’ geleistete Energieversorgung ist Bioenergie auch deshalb unverzichtbar, weil die Energie vom Acker und aus dem Wald einspringen kann, wenn der Wind einmal nicht weht oder die Sonne nicht scheint“, betonte der AEE-Geschäftsführer.