Mit 25 Mrd. Kilowattstunden (etwa 8 % des deutschen Stromproduktion) hat Deutschland im ersten Halbjahr 2015 so viel Strom ins Ausland exportiert wie nie zuvor. Das zeigt eine Auswertung der Einrichtung „Agora Energiewende“ aus Berlin.
Anteil der Erneuerbaren steigt auf 31 %
Agora sieht den Grund in den deutschen Börsenpreisen, die zu den niedrigsten in ganz Europa gehören. Im Schnitt zahlten die Börsianer 3,02 Cent pro Kilowattstunde für den Strom. Im ersten Halbjahr 2013 waren es noch 3,76 ct, 2014 waren es 3,24 ct/kWh. Die Preise seien aufgrund des größeren Angebots an erneuerbaren Energien so stark gesunken. Wegen der starken Zunahme bei der Windenergie war ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch im ersten Halbjahr auf 31,4 Prozent gestiegen. Die starke Zunahme der Erzeugung aus erneuerbaren Energien setze ältere Steinkohlekraftwerke immer stärker unter Druck, schlussfolgert Agora.
Nachteilig für den Klimaschutz sei, dass der günstige deutsche Kohlestrom in den Niederlanden oder in Italien Strom aus klimafreundlicheren Gaskraftwerken verdränge.