Die Frankfurter Tierschutzorganisation „Animals‘ Angels“ hat Milchviehhalter mit Anbindehaltung aus dem Unterallgäu aufgefordert, ihre Tierhaltung zu verändern und mit Anzeige gedroht.
Wie der Bayerische Bauernverband am Donnerstag berichtete, wurden die betroffenen Betriebe aufgefordert, innerhalb einer Frist Rückmeldung bezüglich ihrer Pläne zu einer gesetzeskonformen Umgestaltung ihrer Rinderhaltung zu geben, andernfalls werde Strafanzeige gestellt.
„Aus tierhaltungs- bzw. tierschutzrechtlicher Sicht ist zunächst richtigzustellen, dass im Bereich der konventionellen Landwirtschaft die Anbindehaltung von Rindern – nicht von Kälbern – grundsätzlich zulässig ist“, schreibt BBV-Generalsekretär Hans Müller in einem Brief an die Organisation.
„Wir müssen davon ausgehen, dass Sie offenbar ohne Zustimmung der Betriebsleiter deren Betriebsgelände bzw. -gebäude unbefugt betreten haben und darüber hinaus durch das Drohen mit einer Strafanzeige den Tatbestand der versuchten Nötigung erfüllt haben. Wir fordern Sie daher auf, es künftig zu unterlassen, derartige Schreiben an unsere Mitgliedsbetriebe zu richten oder ohne Zustimmung der Betriebsinhaber deren Betriebs- bzw. Stallgebäude zu betreten“, so Müller.
„Wir sind gerne bereit, Ihnen zu Fragen über die tiergerechte Haltung von Rindern Rede und Antwort zu stehen, können aber nicht akzeptieren, dass unsere Landwirte infolge Ihrer mangelnden Rechtskenntnisse kriminalisiert und so angegangen werden.“