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Auch NRW bereitet eine Ernährungsstrategie vor

In NRW will die schwarz-grüne Koalition eine Ernährungsstrategie erarbeiten. In der Außer-Haus-Verpflegung will sie erreichen, dass mehr regionale und saisonale Produkte in Kantinen landen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Koalition aus CDU und Grünen in Düsseldorf bereitet eine Ernährungsstrategie für das Bundesland vor. „Wir wollen das Thema Ernährung insbesondere im Rahmen der Ernährung in öffentlichen Kantinen und Mensen zu einem zentralen Punkt unserer Arbeit in den kommenden Monaten machen“, sagte der Landwirtschaftssprecher der Grünen im Landtag, Norwich Rüße.

Ein gemeinsamer Antrag von Grünen und CDU soll am Freitag im Landtag beraten werden. Darin geht es sowohl um eine gesunde Ernährung als auch um die Förderung der heimischen Landwirtschaft. „Gesündere Menülinien, sowie mehr regional, saisonal und ökologisch erzeugte Lebensmittel in den Kantinen und Mensen eröffnen durch eine veränderte Nachfrage neue Marktchancen für die Landwirtschaft und das Lebensmittelhandwerk in Nordrhein-Westfalen“, heißt es in dem Antrag.

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Hebel Außer-Haus-Verpflegung

Immer häufiger würden Mahlzeiten nicht mehr Zuhause, sondern in der Kita, Schule, der Universität oder am Arbeitsplatz eingenommen. Wer eine gesunde, leckere und auch nachhaltige Ernährung für alle Bürgerinnen und Bürger in NRW erreichen will, müsse daher den Hebel bei der Außer-Haus-Verpflegung ansetzen, heißt es weiter.

In einem ersten Schritt will die Koalition die Weiterentwicklung der Kantinenrichtlinie NRW sowie den Aufbau von Modellkantinen als Vorbildeinrichtungen und Lernorte vorantreiben.

CDU-Landwirtschaftssprecher Markus Höner erklärte, dass es bei der Ernährungsstrategie nicht darum gehe, Menschen ihr Essen auf dem Teller vorzuschreiben, sondern für jeden den Zugang zu gesunden, regional produzierten Lebensmitteln zu schaffen. Besonders für Kinder sei es wichtig, frühzeitig eine gesunde Ernährung zu vermitteln.

Mit dem schwarz-grünen Antrag beauftragt der Landtag die Landesregierung, eine umfassende Ernährungsstrategie zu entwickeln.

Zentrale Elemente in NRW sind:

  • Verbesserung des Wissens über Ernährung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. In diesem Zusammenhang ist der praktische Umgang mit Lebensmitteln beim gemeinsamen Kochen, in Schulgärten und bei Exkursionen zu fördern.
  • Stärkung der kommunalen Ebene durch Förderung und Beratung, z. B. über die Vernetzungsstelle Kita und Schulverpflegung, um die regionale, saisonale und nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln zu unterstützen.
  • Koordination der regionalen Aktivitäten zum Aufbau von Netzwerken und insbesondere zur Stärkung der Wertschöpfungsketten, um die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von regionalen Lebensmitteln zu verbessern.
  • Unterstützung einer gesunden und nachhaltigen Verpflegung in öffentlichen Kantinen in Nordrhein-Westfalen über ein neu zu schaffendes Kantinenprogramm Nordrhein-Westfalen.
  • Reduzierung von Lebensmittelverlusten und der Lebensmittelverschwendung in Nordrhein-Westfalen auf allen Ebenen von den Erzeugerinnen und Erzeugern bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Zudem werden folgende Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung in NRW vorgeschlagen:

  • Kantinenrichtlinie NRW an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hinsichtlich einer gesunden und nachhaltigen Ernährung sowie Beschaffung anpassen.
  • Öffentliche Kantinen, bis hin zu Frischeküchen, mit Fokus auf den Bezug und die (Weiter-)Verarbeitung regionaler Lebensmittel weiterentwickeln.
  • Kantinen zu Modellkantinen ausbauen: Aus den dafür vorgesehenen Haushaltsmitteln die Standards beim Angebot gesunder, saisonaler, regionaler und nachhaltiger Menülinien setzen und als Vorbild für den sukzessiven Umbau aller öffentlicher Kantinen dienen.

Der Bund ist bei dem Thema bereits einen Schritt weiter. Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) hatte Ende Dezember 2022 ein Eckpunktepapier für eine Ernährungsstrategie vorgelegt, dem auch das Bundeskabinett zugestimmt hat. Die Strategie soll bis Ende 2023 fertig sein.

Darin verfolgt der Bund folgende Ziele:

  • Eine stärker pflanzenbetonte Ernährung, also weniger Fleisch auf dem Speiseplan,
  • Weitere Reduzierung von Zucker, Fetten und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln,
  • Effektive Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, indem über die gesamte Kette Lebensmittelabfälle halbiert werden,
  • Mahlzeiten in der Gemeinschaftsverpflegung sollen gesünder und nachhaltiger werden und die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einhalten,
  • Erhöhter Anteil an saisonal-regional und ökologisch-klimafreundlich erzeugten Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung.

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