Der BDM hat vergangene Woche im nordhessischen Guxhagen seine Delegiertenversammlung abgehalten, bei der 126 Bundesdelegierte den Vorstand für das kommende Jahr und den Beirat für die nächsten zwei Jahre neu gewählt haben. BDM-Kreischef Bernhard Heger wurde dabei erneut in das 20-köpfige Gremium gewählt, schreibt das Weilheimer Tagblatt. In seiner Rede habe er dann vorgeschlagen, eine bundesweit agierende Jugendorganisation zeitnah aufzubauen. Diese solle unabhängig arbeiten, werde aber vom BDM begleitet und unterstützt. "Die Jugend soll sich selbst ein Gesicht geben", so Heger. Auch hofft man, mit der Jugendorganisation aktiven Nachwuchs für den Verband zu generieren. Ilona Zeimens aus Rheinland-Pfalz führte die Pläne für solch eine Organisation näher aus. Der Jugendverband soll absolut selbständig tätig sein und sich auch selbst tragen. Es würden in nächster Zeit in allen Bundesländern namentliche Vorschläge interessierter Jugendlicher abgefragt. "Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und einen gesunden Markt geht weiter", fuhr Heger fort. Vor allem möchten die Verantwortlichen die politische Arbeit vertiefen, denn die leeren Staatskassen würden die Landwirte bald einholen. Heger nannte die aktuell zugesagten Fördergelder von 750 Mio. Euro als Beispiel und rechnete laut der Zeitung vor, dass die staatliche Zulage gerade einmal einen Cent pro Liter Milch ausmache. Der BDM wolle sich daher weiter in die Politik einmischen.
"Die Zeit spielt für uns"
Im Tätigkeitsbericht des Vorstands resümierte Romuald Schaber BDM-Angaben zufolge, dass sich der Verband 2009 mit einer überwältigenden Anzahl von Aktionen als feste politische und gesellschaftliche Kraft in Deutschland etabliert habe. Auf Grund des Drucks der Milchviehhalter habe Bundeskanzlerin Merkel schließlich die Milch auf die Tagesordnung gesetzt. Nachdem die französischen Milchbauern in den Lieferstopp getreten seien, hätten sich die deutschen Kollegen angeschlossen und während unzähliger Aktionen mit einem unglaublichen Engagement, mit Fantasie und friedlichen Mitteln für eine Umkehr in der Milchpolitik gekämpft.
Die Ausgangslage am Jahresende 2009 sei laut Schaber gut, EMB und BDM seien gestärkt. "Die Zeit arbeitet für uns, denn mit dem Taschengeld, das die Milchbauern im Herbst erhalten, kann man keine Probleme lösen." Auf allen Ebene gehe der BDM nach vorne, beschwor der Vorsitzende.
vgl.: Kommentar: BDM-Sitzung nicht öffentlich (3.12.09)
