Bezüglich der Dioxinbefunde in Zuckerrübenschnitzel-Futtermitteln gibt es keinerlei Hinweise auf mögliche Grenzwertüberschreitungen in Lebensmitteln wie Fleisch und Milch. Das hat das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitgeteilt. Es seien 129 landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen mit Mischfuttermitteln beliefert worden, die in unterschiedlichen Anteilen Zuckerrübenschnitzel enthielten, bei denen leicht erhöhte Dioxinwerte festgestellt worden seien. Da die Zuckerrübenschnitzel nur ein Bestandteil seien, lägen die Dioxingehalte im Mischfuttermittel unterhalb der Höchstgrenze von 0,75 ng/kg, so das Agrarressort in Hannover. Nur in drei Mischfuttermitteln könnte der Aktionswert von 0,5 ng/kg für Dioxine überschritten sein; deshalb würden derzeit die entsprechenden Rückstellproben untersucht.
Das Mainzer Landwirtschaftsministerium berichtete, dass in Rheinland-Pfalz acht Futtermittelhändler und rund 30 Landwirte mit den belasteten Zuckerrübenprodukten beliefert worden seien. In Milchviehbetrieben, die die belasteten Futtermittel verfüttert hätten, würden vorsorglich Milchproben gezogen. Die Ergebnisse lägen noch nicht vor. Da der Höchstwert für Dioxine in den Futtermitteln nur geringfügig überschritten und die Zuckerrübenprodukte lediglich zu einem Anteil von 5 % bis 12 % in der Futterration verwendet worden seien, werde nicht mit einer Überschreitung des Höchstwertes für Milch und Fleisch gerechnet.
Dies hatte auch schon das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium betont. Minister Johannes Remmel verwies zudem darauf, dass er bereits zu Beginn des Jahres die Forderung nach verpflichtenden Eigenuntersuchungen in die Diskussion um die Sicherheit von Futtermitteln eingebracht habe. Entsprechende gesetzliche Änderungen liegen laut Remmel sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene vor. (AgE)
Hintergrund:
Pfeifer & Langen stellt erhöhte Dioxinwerte fest (7.11.2011)