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GVO-Tagebuch Nr. 15: Stimme Soforthilfevereinbarung zu

18.10.2010 Es ist eine hektische Zeit. Weizen säen, Restgrünland mähen oder mulchen, Körnermaisdrusch planen, Maschinen instand halten, am Hof alles Mögliche erledigen, beim LKP auf dem Laufenden bleiben....

Lesezeit: 4 Minuten

18.10.2010 Es ist eine hektische Zeit. Weizen säen, Restgrünland mähen oder mulchen, Körnermaisdrusch planen, Maschinen instand halten, am Hof alles Mögliche erledigen, beim LKP auf dem Laufenden bleiben.... Mittendrin erreicht mich ein Schreiben des Bauernverbandes mit dem Hinweis, dass "der nunmehr versandte Vereinbarungstext deutlich einfacher und an einigen Stellen auch deutlich besser ist als die ursprünglich vorgelegten Entwürfe. Der nunmehr angebotene einheitliche Betrag je Hektar ist gegenüber den bei den Informationsveranstaltungen von Pioneer im Juli genannten drei unterschiedlichen Beträgen deutlich besser und seit Wochen auch schon bekannt." Während ich die Herbstarbeit auf den Feldern erledige, nehme ich mir immer wieder die Schreiben von Pioneer und des Bauernverbandes mit. Während des Pflügens, wenn der Bulldog von selbst in der Spur läuft ist auch mal eine schwierigere Lektüre möglich, wenn nicht immer die Erschütterungen aufgrund des doch recht feuchten und dadurch groben Bodens wären. Pioneer hat im letzten Schreiben zum Soforthilfeangebot auch eine Frist bis zum 30.10.2010 angeboten, bis dahin sich die betroffenen Landwirte melden können, ob sie dem Angebot zustimmen. In Gesprächen mit Kollegen stößt das nunmehr wesentlich verbesserte und einfachere Angebot auf recht breite Zustimmung. Ein wesentlicher Vorteil, so sieht es der Bauernverband, ist, dass es keiner Musterprozessvereinbarung mehr bedarf. Jedoch stimmt man als Unterzeichner der Soforthilfevereinbarung zu, die im Musterverfahren ergehende Entscheidung verbindlich anzuerkennen. Alternativ können geschädigte Landwirte nur jeweils ein eigenes Verfahren gegen Pioneer anstrengen, was natürlich mit einem erheblichen Zeitaufwand und Kosten verbunden sein wird. 22.10.2010 In diesen Tagen dreschen wir unseren Körnermais. Zum Glück säte ich nicht auf allen Flächen den Mais der Sorte PR 38 H 20 aus und ich kann doch noch einige Hektar ernten. Dieses Jahr scheint sich aber auch alles gegen ein normales Abreifen des Maises verschworen zu haben. Die Tage werden kürzer, wir haben recht viel Nebel, der Wetterbericht sagt kein stabiles Herbstwetter voraus. Überraschend sind dann doch noch die jetzigen sonnigen warmen Tage und tatsächlich verliert der Mais noch an Feuchtigkeit. Späte Sorten liegen trotzdem beim Drusch bei 40 % Feuchte. Immer wieder bin ich mit dem Genmais beschäftigt. Von meinen Berufskollegen macht es sich keiner leicht, so mir nichts dir nichts dem Angebot zuzustimmen. Für den einen sind die getroffenen Vereinbarungen nicht ausreichend oder ganz klar, für den anderen ist der Betrag nicht entsprechend dem betriebenen Aufwand.


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25.10.2010 Der Mais ist gedroschen. Der Ertrag liegt unter dem langjährigen Schnitt, fällt aber nicht so schlecht aus wie befürchtet, auch die Feuchtegehalte liegen im gut erträglichen Rahmen. Während dieser langen und arbeitsreichen Tage verliere ich etwas den Überblick wann, wie und was genau sich ereignet hat, denn oft bleibt nicht mal die Zeit für kleine Notizen. Aber die chronologische Reihenfolge ist nicht so entscheidend. Irgendwann erreicht mich Herr Schmidt am Telefon. Die oben erwähnten Punkte diskutieren wir nahezu eine Stunde lang sachlich durch und beenden das Gespräch wohl mit der einhelligen Meinung, dass während der vergangen Monate alle Beteiligten für die jeweilige Seite das Beste erreichen konnte und nun der eingeschlagene Weg zumindest Klarheit darüber verschaffen kann, inwieweit Pioneer den geschädigten Landwirten dem Grunde nach zum Schadenersatz verpflichtet ist. Trifft dies zu kann Pioneer dann einen Amtshaftungsprozess gegen die zuständigen niedersächsischen Behörden bzw. das Land Niedersachsen anstrengen. Ob dies ein Weg für zukünftige ähnliche Fälle sein kann? Ich wünsche es keinem. Hierin waren Herr Schmidt und ich uns einig, dass es in Zukunft wohl doch Möglichkeiten einer unabhängigen "Fonds Lösung" geben muss, damit die betroffenen Landwirte völlig unabhängig von Schadensersatzklagen, den Anordnungen der Behörden nachkommen und zu ihrer aus zusätzlicher Arbeit entstandener Entlohnung kommen können. Laut Herrn Schmidt ist dies jedoch politisch nicht gewollt. Ich wünsche mir manchmal einen Politiker, der sich an die Betroffenen wendet. Eine Frage des Gesprächs möchte ich gerne zur Diskussion stellen: Möchten Sie als Landwirt ohne Gentechnik sein? 26.10.2010 In einem Gespräch mit dem Rechtsanwalt des BBV Augsburg wird mir noch einmal zugesichert, dass ein Verfahren gegen die Umbruchverfügung der Regierung von Oberbayern aktiv betrieben wird. Politisch scheint sich auch etwas zu bewegen, denn die technische Bestimmungsgrenze soll die Grenze der möglichen Verunreinigung durch GVO sein. Kein Kommentar. 28.10.2010 Nach intensiven familieninternen Gesprächen stimmen auch wir der Soforthilfevereinbarung zu. Schließlich möchte ich wissen, wie sich der eingeschlagene Weg beschreiten lässt. 2.11.2010 Pioneer teilt mit, dass das Soforthilfeangebot recht gut ankommt und bietet eine Verlängerung zum Beitritt, bis 12. November 2010, des Angebotes an. Mehr: GVO-Tagebuch Nr. 14: Erntedank

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