Die Expansionspläne der Emsland Frischgeflügel GmbH, die zum Unternehmen Rothkötter Kraftfutterwerk in Meppen/Emsland gehört, sind im östlichen und südlichen Niedersachsen zum Politikum geworden. Firmenchef Franz-Josef Rothkötter will in Wietze im Landkreis Celle einen Schlacht- und Zerlegebetrieb für Masthähnchen errichten. Das Projekt, bei dem zunächst vom Bau einer Schlachtlinie die Rede war, zu deren Auslastung 150 Mastställe im Umkreis von 100 km gereicht hätten, erfuhr zunächst große Zustimmung bei Lokalpolitikern, Behörden, beim Niedersächsischen Landvolk und der Landwirtschaftskammer.
Seitdem jedoch bekannt wurde, dass in einer späteren Ausbauphase der Bau einer zweiten Schlachtlinie geplant ist, steht die Region Kopf. Zur Auslastung müssten dann 400 Mastställe in der Region errichtet werden. Mittlerweile soll sich der Widerstand in 20 Bürgerinitiativen formiert haben. Unterschiedliche Motive treiben sie an, Angst vor Verkehrs-, Umwelt-, Lärmbelastung, aber auch vor möglichen Krankheitsinfektionen und das Unbehagen gegenüber einer "industrialisierten" Hähnchenmast.
Aufgrund dessen stößt Rothkötter bei seinen Veranstaltungen, auf denen er Landwirte für die Hähnchenmast anwerben will, eher auf verhaltenes Echo. Anders war die Situation im Emsland, wo Rothkötter 2003 eine erste Hähnchenschlachterei in Haren-Emmeln errichtete. Viele Landwirte nutzten dort die neue Einkommenschance.
vgl.: Unverständnis über Proteste gegen Stallneubauten (10.3.2010) Behörden blockieren bewusst Stallneubauten (18.2.2010)