Die Bundesregierung startet einen neuerlichen Versuch, die Diskussion um die Grüne Gentechnik zu strukturieren und sie auf eine sachliche Grundlage zu stellen. "Wir wollen aufklären und Vertrauen schaffen", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan nach dem von ihr initiierten Runden Tisch zur Grünen Gentechnik am vergangenen Mittwoch in Berlin, an dem Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Kirchen teilnahmen. Schavan sprach von einem "gelungenen Auftakt für einen neuen Dialog über eine wichtige Zukunftstechnologie".
Ähnlich äußerte sich Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie hob die Notwendigkeit hervor, die emotionale Diskussion in der Gesellschaft über Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik zu versachlichen. In der Bewertung dieser Technologie setzten beide Ministerinnen allerdings erkennbar unterschiedliche Akzente. Während Schavan die Chancen der Grünen Gentechnik betonte und deren "verantwortungsbewusste und zukunftsfähige Weiterentwicklung" als Ziel bezeichnete, muss nach Auffassung von Aigner der gesellschaftliche Nutzen hinterfragt werden. Gleichzeitig mahnte sie den Vorrang des Schutzes von Mensch und Umwelt gegenüber Gewinn und Markt und "sogar vor möglichem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn" an.
Bereits im Vorfeld des Treffens hatte der DBV die Erwartungen gedämpft. Dieser Runde Tisch sei richtig und wichtig. Angesichts der emotionsgeladenen Wahlkampfsituation in Bund und Ländern sei jedoch mit konkreten Ergebnissen nicht zu rechnen, erklärte DBV-Vizepräsident Udo Folgart.
Ergebnis des Runden Tischs: Künftig bei grüner Gentechnik alle in einem Boot (20.5.09) Folgart: Runder Tisch nach wie vor eckig (20.5.09)