Nach Niedersachsen hat nun auch Mecklenburg-Vorpommern beschlossen, das EU-Schulobstprogramm nicht umzusetzen. Grund sei der von der Kommission geforderte überdimensionierte bürokratische Kontroll- und Abrechnungsmodus. Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, so Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Man habe sich intensiv mit den Vorgaben der Europäischen Kommission befasst; die bürokratischen Hürden unter anderem bei der Nachweisführung und Abrechnung seien einfach zu hoch, erklärte der Minister. Eine gute Idee scheitere an einem Übermaß an Bestimmungen, resümierte Backhaus, der dennoch an dem Ziel, das Angebot an frischem Obst an den Schulen zu verbessern, festhält.
Andere Länder wollen hingegen an dem Programm teilnehmen, darunter Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Bremen. Erfreut darüber zeigte sich gestern Bundesagrarministerin Ilse Aigner. Damit würden sie in die Zukunft unserer Kinder investieren. Aigner wies darauf hin, dass die EU in diesem Schuljahr 2009/2010 Deutschland mehr als 20 Mio. Euro zur Durchführung des Schulobstprogramms zur Verfügung stelle. Dies seien Steuermittel, deren Verwendung einer gewissen Kontrolle unterliegen müsse. Die von der EU formulierten Anforderungen an Durchführung und Kontrolle des Programms in allen Mitgliedstaaten entsprächen anderen Programmen der Agrarförderung.
vgl.: Niedersachsen verweigert sich EU-Schulobstprogramm (21.10.09)