Die USA haben ihre Vorschriften für die Nahrungsmittelsicherheit modernisiert. In Deutschland wirbt die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) für eine enge Zusammenarbeit, um Doppelarbeit zu vermeiden. Die Lebensmittelsicherheit soll für das transatlantische Handelsabkommen TTIP kein Problem sein.
„Wir wollen nicht nur hohe Standards haben, wir wollen, dass jeder sie umsetzt“, sagte der stellvertretende FDA-Präsident Michael Taylor in dieser Woche vor Journalisten in Berlin. Es gebe einen hohen Grad an Gemeinsamkeiten mit den europäischen und deutschen Ansätzen für die Lebensmittelsicherheit. Auch wenn die Wege auf beiden Seiten des Atlantiks manchmal unterschiedlich sein würden, wären die Ziele jedoch dieselben. Seine Gespräche mit den deutschen Behörden dienten auch dazu, Doppelarbeit zu vermeiden, so Taylor weiter.
USA modernisieren ihre Regeln zur Lebensmittelsicherheit
Seit fünf Jahren arbeitet die FDA an einer groß angelegten Modernisierung ihrer Regeln zur Lebensmittelsicherheit. Laut Taylor führen diese zu einer strategischen Allianz aus Lebensmittelindustrie, staatlicher Kontrolle und dem Verbraucher. Die Verbraucher wollten nicht nur die besten Lebensmittelstandards gewahrt wissen, sondern auch wissen, wie diese zustande kämen, so Taylor weiter. Prioritär ist für Taylor insbesondere der Kampf gegen die Kontamination von Lebensmitteln mit Bakterien und andren Mikroorganismen.
Standards sollen weltweit Einzug finden
Für europäische und deutsche Exporteure von Lebensmitteln sieht Taylor in den US-Vorschriften wenige zusätzliche Hürden. In Europa werde bereits viel gemacht, so Taylor weiter. Es ginge nun daran, die Standards für die Lebensmittelsicherheit auch weltweit voran zu bringen.
Vorsorgeprinzip wichtiges Verhandlungsthema bei TTIP
Im Zuge der Verhandlungen für ein transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) sieht Taylor keine großen Probleme für ein Übereinkommen bei den Lebensmittelstandards. Die Systeme seien doch gar nicht so verschieden, sagte Taylor. In Europa gilt bei der Lebensmittelüberwachung das Vorsorgeprinzip, wohingegen in den USA eher die beweisorientierte Sichtweise vorherrscht. Kritiker von TTIP sehen dies als eine schwierige Hürde für das Abkommen. Gerade im Hinblick auf die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion hatten die Berater der deutschen Bundesregierung vom Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in der vergangenen Woche empfohlen, dass Vorsorgeprinzip in den Vertragstexten konkret zu verankern.
Hintergründe: