Nach Fällen in Deutschland und den Niederlanden ist die auch für Menschen potenziell gefährliche Vogelgrippe am Montag auf einer Farm in der Grafschaft East Yorkshire nachgewiesen worden. Ob es sich auch dort um die Erreger-Variante H5N8 handelt, steht aber noch nicht fest. Es der erste Fall von Vogelgrippe auf der Insel seit 2008. Alle 6000 Tiere des Hofes wurden gekeult. Um den Betrieb wurde eine Zehn-Kilometer-Sicherheitszone eingerichtet, in der alle Höfe mit Geflügel unter Beobachtung stehen.

In Paris sagte der Chef der Weltorganisation für Tiergesundheit, Bernard Vallat, zwischen den Vogelgrippe-Fällen in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien könne es möglicherweise einen Zusammenhang geben. Mehr wisse man erst nach der genetischen Analyse der Viren. Derzeit werden Wildvögel als Überträger vermutet.

Unterdessen trifft Nordrhein-Westfalen weitere Schutzmaßnahmen. Die Polizei werde ab sofort in der Grenzregion verstärkt Nutzfahrzeuge kontrollieren, um ein von den Niederlanden in Kraft gesetztes Transportverbot zu überwachen, sagte ein Sprecher des NRW-Umweltministeriums laut der Rheinschen Post. "Das betrifft alle Geflügelprodukte inklusive Hühnerkot." Außerdem wollen die Behörden bis Anfang Januar zurückermitteln, welche Transporte aus der niederländischen Risikoregion nach Deutschland gelangten. "Wenn es Auffälligkeiten gibt, werden die Tiere direkt untersucht", erläuterte der Sprecher.

Das Land macht sich zudem für eine kurzfristige Risikobewertung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stark. "Das ist für uns die Grundlage zu entscheiden, ob in gewissen Gebieten Geflügel im Stall bleiben muss", erläuterte der Sprecher. Bereits seit Tagen würden die Geflügelhöfe in NRW verstärkt kontrolliert. Nach dem Fall in einem Mastputenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern seien die Tierärzte aufgefordert worden, mit Zusatzkontrollen auf Anzeichen zu achten.

In Heinrichswalde in Mecklenburg-Vorpommern und in den Niederlanden hat sich die Vogelgrippe unterdessen nicht weiter ausgebreitet. Das Virus sei allein in einem Geflügeltrieb in Hekendorp unweit von Gouda aufgetreten, benachbarte Agrarunternehmen seien verschont worden, teilte das Wirtschaftsministerium in Den Haag mit. In dem betroffenen Betrieb in Hekendorp waren zuvor sämtliche rund 150 000 Legehennen getötet worden.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt forderte die Geflügelhalter eindringlich auf, die erforderlichen Schutzmaßnahmen einzuhalten. „Durch die professionelle und schnelle Reaktion aller Verantwortlichen konnte bislang eine weitere Ausbreitung der Geflügelpest verhindert werden. Solange die Verbreitungswege nicht geklärt seien, sei es umso wichtiger, dass die Geflügelhalter ihrer Verantwortung für Tiere und Menschen in hohem Maße gerecht werden und penibel auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen achten“, mahnte Schmidt am Montag.

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