Mit dem Start der Maisernte in den USA sind die Preise für die weltweit wichtigste Getreideart weiter unter Druck geraten. An der Welt-Leitbörse in Chicago wurden für den Dezemberkontrakt am Freitag noch 3,23 $/bu (rund 100 Euro/t) gezahlt, womit dieser Future allein seit Monatsanfang insgesamt gut 10 % an Wert verloren hat und sich nahe dem Fünf-Jahres-Tief bewegte. Der vordere Maiskontrakt in Chicago notiert damit nahe dem unteren Ende, auf welches das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) zuletzt den durchschnittlichen Erzeugerpreis für Mais in den USA in der laufenden Saison veranschlagt hat. Die Washingtoner Fachleute gingen im September-Bericht davon aus, dass die Landwirte im Mittel des Vermarktungsjahres 2014/15 zwischen 3,20 $/bu (98 Euro/t) und 3,80 $/bu (117 Euro/t) erlösen werden.
Zum Hintergrund: Das Ministerium setzte die Schätzung für die landeseigene Maisernte um 9 Mio t auf 365,7 Mio t herauf, womit die Druschmenge von 2013 um 12 Mio t und das dürrebedingt niedrige Ergebnis von 2011 um 92 Mio t übertroffen würde. Dabei rechnen die Washingtoner Fachleute im Landesmittel mit einem Rekordertrag von fast 108 dt/ha. Der Start der US-Maisernte verlief allerdings sehr schleppend: Bis zum kalendarischen Herbstanfang waren laut USDA nur 7 % der Felder gedroschen, verglichen mit 15 % im mehrjährigen Mittel. Dabei präsentierte sich der Mais jedoch deutlich besser als vor Jahresfrist: Der Zustand der Pflanzen wurde in der Woche zum 21. September auf fast drei Viertel der Flächen als „exzellent“ oder „gut“ eingestuft, nur 7 % als „schlecht“ beziehungsweise „sehr schlecht“; vor einem Jahr hatten sich die entsprechenden Anteile beim Mais auf 65 % und 16 % belaufen.
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