Der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) zeigt sich besorgt über den Zustand des Wintergetreides in weiten Teilen Europas. Aufgrund mangelnder Niederschläge hatte sich nicht nur die Aussaat verspätet, auch die Keimung verlief stockend. Da es weiterhin an Bodenfeuchte mangelt, sind viele Feldbestände unterentwickelt oder sogar geschwächt.
Der verhältnismäßig warme Start des Winters war zudem wenig hilfreich, denn der pflanzeneigene Schutz der Winterhärte wurde damit nur hinausgezögert oder ist bislang noch gar nicht eingetreten. Das erhöht die Gefahr der Auswinterung. Die Modellsimulationen zeigen keine oder nur geringe Frosttoleranzen in der westlichen Hälfte Europas, im Mittelmeerraum, in südlichen Teilen der Balkanhalbinsel und im Westen der Türkei.
In Ostpolen, Nordbulgarien und Ostrumänien sowie in einigen Teilen Finnlands, Schwedens, der Tschechischen Republik und der Slowakei hat die Bildung der Winterhärte allerdings begonnen oder ist wie im Südwesten von Weißrussland sowie im Süden und Westen der Ukraine teilweise schon recht gut ausgeprägt. Während der November in weiten Teilen Europas vielfach schneefrei war, hat es in der zweiten Monatshälfte geschneit, sodass in der ersten Dezemberdekade bereits große Teile des nördlichen Europas und der Alpenregion unter einer Schneedecke lagen. AMI