Für die deutschen Milcherzeuger war die Lage im Verlauf des Jahres 2016 nach wie vor sehr angespannt. Bis Juli hat sich die wirtschaftliche Situation in den Betrieben im Zuge der deutlich rückläufigen Milchpreise erheblich verschlechtert. Die Marge aus den Erlösen und den variablen Kosten des Betriebszweiges Milchproduktion ist nach der kurzfristigen Erholung Ende 2015 erneut stark zurückgegangen.
Ausschlaggebend hierfür waren im Wesentlichen die Entwicklungen auf der Erlösseite. Hier haben die Milchpreise, die rund 90 % der Einnahmen dieses Produktionszweiges ausmachen, bis Juni um rund 7 Ct/kg nachgegeben. Erst ab Juli kam es zu einer Erholung, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Bei den variablen Kosten hat sich die Lage für die Erzeuger im Jahresverlauf zumeist leicht entspannt, dies konnte die Verluste bei den Erlösen jedoch nicht annähernd kompensieren.
Aus den Ergebnissen für Januar bis Oktober 2016 ergibt sich dadurch nach dem Modell der AMI das niedrigste für diesen Zeitraum ermittelte Ergebnis seit 2007. Aus der Marge zwischen Erlösen und variablen Kosten sind in den Betrieben noch die Kosten für Arbeitserledigung, die Gebäudekosten sowie die sonstigen festen Kosten zu decken. Diese sind je nach Region und Betriebsstruktur sehr unterschiedlich. Unabhängig davon dürften 2016 in weiten Teilen die Gesamtkosten und phasenweise auch die variablen Kosten nicht vollständig von den Erlösen gedeckt worden sein. (AMI)