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Immer weniger Rinder in der EU

In der Europäischen Union werden immer weniger Rinder gehalten. Wie aus einer Übersicht der EU-Kommission hervorgeht, entwickelte sich der Rinderbestand auch 2010 in der weit überwiegenden Zahl der Mitgliedstaaten rückläufig.

Lesezeit: 4 Minuten

In der Europäischen Union werden immer weniger Rinder gehalten. Wie aus einer Übersicht der EU-Kommission hervorgeht, entwickelte sich der Rinderbestand auch 2010 in der weit überwiegenden Zahl der Mitgliedstaaten rückläufig.


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Ohne Berücksichtigung von Belgien und Irland, für die noch keine aktuellen Bestandsdaten vorlagen, umfassten die Rinderherden in der EU Anfang Dezember 2010 zusammen rund 75,5 Millionen Tiere; das waren 1,3 Millionen Stück oder 1,7 % weniger als zwölf Monate zuvor. In der gesamten EU-27 waren Anfang Dezember 2009 etwa 88,3 Millionen Rinder gehalten worden. Auch bei stabiler Bestandsentwicklung in Belgien und Irland wären nach den vorliegenden Zahlen Ende 2010 weniger als 87 Millionen Rinder in der EU gehalten worden.


Allerdings wird die Aussagekraft der EU-Rinderstatistik durch jüngste polizeiliche Ermittlungen in Italien belastet. Wie berichtet hatten Sonderermittler herausgefunden, dass etwa 300 000 Milchkühe und demnach fast jede fünfte gemeldete Milchkuh in Italien gar nicht existiert. Noch seltsamer: Die von den „Phantomkühen“ stammenden 1,2 Mrd kg Milch, die ebenfalls statistisch genau erfasst worden seien, wären regelmäßig vermarktet worden. Niemand wisse aber, woher diese Milch komme, hieß es. Vor diesem Hintergrund fällt auch die von Italien für Dezember 2010 im Vergleich zum Vorjahr gemeldete, sehr hohe Abnahme des Rinder- und Milchkuhbestandes um 9,5 % auf 5,83 Millionen sowie 7,0 % auf 1,75 Millionen Tiere auf. Die EU-Kommission ließ offen, ob es sich hierbei um eine statistische Korrektur handelt. Von Dezember 2008 bis Dezember 2009 war die Zahl der Rinder in Italien den amtlichen Daten zufolge um 0,6 % gesunken, die der Milchkühe aber um 2,6 % gestiegen.


Deutlicher Abbau in Bulgarien und Rumänien


In einem glaubwürdigeren Rahmen bewegen sich die von der EU-Kommission vorgelegten Zahlen zur Entwicklung der Rinderbestände in den anderen Mitgliedstaaten. In Frankreich, dem größten Rindfleischerzeuger in der Europäischen Union, stockten die Rinderhalter ihre Herden während der zwölf Monate bis Anfang Dezember 2010 insgesamt um 1,3 % auf 18,96 Millionen Tiere ab. Für Deutschland wird ein Rückgang der Herden um 1,5 % auf 12,71 Millionen Rinder ausgewiesen. Großbritannien und Spanien meldeten dagegen nur einen marginalen Abbau der Rinderhaltung in ihren Ländern, und zwar auf 9,90 Millionen beziehungsweise 6,08 Millionen Tiere.


Überdurchschnittlich stark abgestockt wurden im vergangenen Jahr die Rinderbestände in Rumänien und Bulgarien, und zwar um 4,9 % auf 2,39 Millionen sowie um 2,7 % auf 1,32 Millionen Stück bis Anfang Dezember. Experten verweisen auf die ungünstigen Strukturen der Milchviehhaltung in den beiden jüngsten EU-Mitgliedsländern. In Polen verringerte sich die Zahl der gehaltenen Rinder in der Berichtsperiode um 0,5 % auf 5,56 Millionen Tiere, in den Niederlanden um 1,0 % auf 3,96 Millionen Stück. Lediglich sechs Mitgliedsstaaten - Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland und Zypern - meldeten eine größere Zahl Rinder als für Dezember 2009, wobei sich die Aufstockungsraten zwischen 0,1 % und 1,1 % bewegten.


Mehr Milchkühe in Deutschland und Spanien


Auch die Zahl der Milchkühe entwickelte sich im vergangenen Jahr in den EU-Mitgliedstaaten überwiegend nach unten. Für die Gemeinschaft ohne Belgien und Irland errechnet sich gemäß den Kommissionsangaben ein Rückgang des Milchkuhbestandes von Dezember 2009 bis Dezember 2010 um 1,7 % auf 21,7 Millionen Tiere. Darin ist aber auch die relativ hohe Abstockung, die Italien nach Brüssel meldete, enthalten. In Deutschland stockten die Milchviehhalter entgegen dem negativen EU-Trend ihre Herden im Berichtszeitraum auf, und zwar um 0,3 % auf 4,18 Millionen Tiere. Eine noch deutlich kräftigere Bestandzunahme wird mit 2,1 % auf 845 000 Milchkühe für Spanien ausgewiesen.


Darüber hinaus wurden Anfang vergangenen Dezember nur noch in Luxemburg und Zypern mehr Milchkühe als im Dezember 2009 erfasst. In Frankreich, dem größten Milcherzeuger in der EU nach Deutschland, wurde die Haltung von Milchkühen während der zwölf Monate bis Dezember 2010 um 1,3 % auf 3,63 Millionen Tiere reduziert. Jeweils fast 5 % weniger Milchkühe wurden in Portugal und Rumänien gezählt. Auch in Polen, den Niederlanden, in Ungarn und den baltischen Staaten stockten die Milcherzeuger ihre Tierbestände ab. (AgE)

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