Die Preise für Mischfutter liegen weiter auf Rekordniveau. Etliche Tierhalter stehen mit dem Rücken zur Wand und fragen sich, wohin die Reise geht. Denn trotz historisch hoher Schlachterlöse bei Rind, Schwein und Geflügel bleibt unterm Strich nichts über, wenn die Rechnung des Futterherstellers beglichen ist.
Zumindest auf dem Eiweißmarkt scheint sich Lage etwas zu entspannen. Denn die US-Sojaernte war dann doch nicht so schlecht, wie es Analysten nach der Jahrhundert-Dürre in den USA befürchtet hatten. Und zum zweiten wächst in Südamerika derzeit eine Rekordernte heran. Die ist zwar noch längst nicht eingefahren, aber sie drückt schon die Preise. Zuletzt war LP-Soajschrot im deutschen Großhandel für wieder für deutlich unter 400 €/t zu haben – 20 % weniger als noch Anfang September. Ob die Kurse nun weiter sinken scheint fraglich, denn selbst bei einer Rekordernte wird kein großer Bestandaufbau erwartet.
Wirklich üppig ist auch der Getreidemarkt nicht versorgt. Zwar gaben auch die Weizenkurse in den vergangenen Wochen nach – um knapp 10 %. Das beschränkte sich allerdings größtenteils auf den Terminmarkt. Der hiesige Kassamarkt konnte sich hingegen einigermaßen behaupten.
Trotzdem: Während Ölschrote und Getreide preislich brökeln, sind die Futterkosten noch immer weitgehend stabil – auf Höchstkurs. Auf diesem Niveau scheinen langfristige Kontrakte wenig sinnvoll. Denn teuer kaufen können Sie auch später noch. (ab)