Plötzlich und unerwartet stark gehen aktuell die Sojabohnenkurse an der amerikanischen Agrarbörse Cbot durch die Decke. Seit Anfang August hat beispielsweise der September13-Kontrakt um fast 20 % zugelegt, berichten Analysten. Die Schwelle von 14 USD je Scheffel wurde vom nächstfälligen September-Kontrakt bereits genommen und scheint nun auch für den meistgehandelten November-Kontrakt wieder in greifbarer Nähe.
Verantwortlich für den Preisanstieg ist die Vorhersage anhaltend heißer und trockener Witterung in wichtigen Anbaugebieten der USA. Dies könnte die Erträge empfindlich beeinträchtigen, zumal die Aussaat in diesem Jahr verzögert stattfand und die Pflanzen in ihrer Entwicklung dem normalen Verlauf hinterher hinken. Nachdem bereits das US-Landwirtschaftsministerium USDA zuletzt die Ernteerwartung für US-Sojabohnen um über 4 Mio. Tonnen auf 88,6 Mio. Tonnen reduziert hatte, gelangt nun die Organisation Pro Farmer nach einer Tour durch die Anbaugebiete zu einer nochmals leicht niedrigeren Einschätzung. Allerdings dürfte es noch immer eine sehr gute Ernte werden.
Von den anziehenden Sojabohnenpreisen sollten auch die Rapspreise weiterhin profitieren können. Angesichts erfreulicher Erntemeldungen bei Raps selbst dürfte der Preisanstieg bei Sojabohnen allerdings nur gedämpft durchschlagen.