Für weniger Preiskampf im Handel und wirksame Kontrollen im Ökobereich hat sich der Landwirtschaftminister Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Till Backhaus, ausgesprochen. Wenn die ökologische Land- und Ernährungswirtschaft zukunftsfähig bleiben solle, müsse einerseits der Lebensmitteleinzelhandel den irrsinnigen Preiskampf beenden, der auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werde, und andererseits die Öko-Kontrolle funktionieren, damit das Vertrauen in das System weiter wachsen könne, so der SPD-Politiker.
Bio sei nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Der ökologische Landbau trage außerdem zum Erhalt der Artenvielfalt bei, wirke sich positiv auf die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie aus, sei klimaschonend und gehe über die Tierschutzstandards in der Tierhaltung hinaus. Doch wenn der Lebensmitteleinzelhandel wie derzeit einen Preiskampf zu Lasten der Landwirte - egal ob bio oder konventionell - ausfechte, würden die von der Gesellschaft gewünschten Investitionen in höhere Umwelt- und Tierschutzstandards kaum möglich sein, betonte Backhaus.
Der Minister verwies auf die Pläne der Landesregierung, ab 2015 die Förderbeiträge für Neueinsteiger und Beibehalter zu erhöhen und umfassende Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Förderprogrammen der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zu ermöglichen. Umsteller sollen demnach künftig 210 Euro/ha und Beibehalter 180 Euro/ha statt den bisherigen einheitlichen 150 Euro/ha erhalten.
Bezüglich der Ökokontrollstellen sprach sich Backhaus nach Beanstandungen bei einer Kontrollstelle im vergangenen Jahr für eine Systemreform aus. Dabei fordert er unter anderem weitere Kontrollinstrumente und Sanktionsmöglichkeiten sowie eine bundeseinheitliche Schulung des Kontrollpersonals und einen einheitlichen Gebührenkatalog. Die Agrarministerkonferenz solle zudem zu der Problematik eine Arbeitsgruppe einrichten.
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