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Kommentar: Die Folgen nicht bei den Bauern abladen!

Ein Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals Tausende Tonnen Futtermittel mit Aflatoxin belasteten Mais sind auf 4.500 landwirtschaftliche Betriebe ausgeliefert worden. Die unbeteiligten Bauern sind wieder einmal die Gelackmeierten. Sie dürfen die Folgen ausbaden. Zum Glück sind bislang alle Milch- und Fleischproben unbedenklich.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals

 

Tausende Tonnen Futtermittel mit Aflatoxin belastetem Mais sind auf 4.500 landwirtschaftliche Betriebe ausgeliefert worden. Die unbeteiligten Bauern sind wieder einmal die Gelackmeierten. Sie dürfen die Folgen ausbaden. Zum Glück sind bislang alle Milch- und Fleischproben unbedenklich. Aber der Imageschaden für die Landwirtschaft ist beträchtlich – mal wieder.

 

Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion hat ja Recht, wenn er darauf hinweist, dass es bei Schimmelpilzgiften immer wieder Probleme mit Grenzwertüberschreitungen gibt und dass bei Nahrungsmitteln teilweise höhere Grenzwerte gelten. Dennoch darf mit Blick auf die betroffenen Bauern nichts beschönigt werden. Jeder Landwirt muss sich darauf verlassen können, dass das ihm gelieferte Futter einwandfrei ist. Wer Futtermittel aus Regionen importiert, wo der Verdacht nahe liegt, dass es Qualitätsprobleme gibt, ist gefordert, im Zweifel doppelt und dreifach zu kontrollieren. Alle Experten wussten, dass es bei Waren vom Balkan zu Problemen mit Schimmelpilzen kommen kann. Warnungen gab es jedenfalls.


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  • Sind wirklich nur zwei Proben bei einer Ladung von 45.000 t gezogen worden? Wenn Landwirte liefern, wird jeder Anhänger einzeln beprobt.
  • Wie kann es sein, dass die Ware ausgeladen und weiterverteilt worden ist, wenn bei den ersten Kontrollen schon Grenzwertüberschreitungen um das 10-fache ermittelt wurden?
  • Ist es wirklich ein Erfolg des Kontrollsystems, wenn jetzt behauptet wird, dass es schließlich die Eigenkontrollen waren, die die belastete Milch aufgespürt haben? Ein gut funktionierendes System der Eigenkontrolle hätte den belasteten Mais doch gar nicht erst für die Weiterverarbeitung zugelassen dürfen.  



DBV-Präsident Joachim Rukwied hat deshalb Recht, wenn er der Futtermittelbranche schlampige Kontrollen vorwirft. Importeure und Futtermittelverarbeiter dürfen sich jetzt auch nicht wundern, wenn die Bundeslandwirtschaftsministerin und ihre Länderkollegen laut über mehr amtliche Kontrollen nachdenken und dafür die Hersteller mit entsprechenden Gebühren belasten wollen. Am Ende landen die Kosten dafür womöglich noch bei den Landwirten auf der Rechnung. Verkehrte Welt!    (lsp)


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