Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) hat zuletzt Ackerflächen zu deutlich höheren Preisen verkauft, wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern. Das ärgert den Agrar-Sprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff:
"Die Preissteigerungen bei den Flächenverkäufen der bundeseigenen BVVG innerhalb nur eines Jahres in Höhe von 21 % in Sachsen-Anhalt und 25 % in Mecklenburg-Vorpommern sind inakzeptabel. Die BVVG macht sich damit zum Preistreiber auf dem Bodenmarkt zum Nachteil vieler kleiner und mittleren Landwirte und einer ausgewogenen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Entwicklung. Diese ist aber gerade in den Neuen Ländern von großer Bedeutung."
Die Zahlen zeigen laut Ostendorff nur die Spitze des Eisberges und verdeutlichen dramatisch die Situation auf dem Bodenmarkt und den damit verbundenen Druck auf die Landwirtschaft. Die aktuelle Verkaufspraxis führt seiner Meinung nach zu einem Ausverkauf landwirtschaftlicher Flächen an kapitalkräftige Investorengruppen. "Das ist genau die falsche Richtung. So kommen wir bei der Lösung der Probleme in der Landwirtschaft nicht weiter." Der Politiker fordert eine Überprüfung des Auftrags der BVVG, die offenbar angehalten sei, mit den Flächenverkäufen den Bundeshaushalt zu sanieren. Gegebenenfalls müssten gesetzliche Grundlagen im Treuhandgesetz geändert werden.
"Wir fordern ein sofortiges Moratorium zu den Flächenveräußerungen der BVVG, um Ruhe in den Bodenmarkt zu bringen und Zeit für eine sinnvolle Gestaltung und Neuordnung der Bodenpolitik zu gewinnen. Notwendig ist eine gesetzliche Neudefinition des Begriffes der ungesunden Bodenverteilung und die Festlegung eines Leitbildes für die Landwirtschaft", so Ostendorff.
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