Eine Fortsetzung auf der fachlichen Ebene wünscht sich der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, für die laufende Debatte um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung. Bei einem von der Tiergesundheitssparte des Bayer-Konzerns vergangene Woche in Berlin ausgerichteten Polit-Talk mit seinen Bundestagskollegen räumte Holzenkamp allerdings ein, dass die Diskussion derzeit vor allem auf Verbraucherebene sehr emotionalisiert ablaufe. Aufgabe der Politik müsse trotzdem der rationelle Umgang mit dem Thema und die Entwicklung tragfähiger Lösungen sein.
Dazu zählte der Politiker vor allem ein Antibiotikaminimierungskonzept, das auch für den einzelnen Betrieb Kontrollen und Handlungsmöglichkeiten vorsieht. Die aktuelle Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) werde dabei keinen Endpunkt der Maßnahmen gegen den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung bedeuten, sondern verstehe sich als fortlaufenden Prozess, der ständig neu überprüft werden müsse, betonte der CDU-Politiker.
Der agrarpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Wilhelm Priesmeier, erinnerte daran, dass Unregelmäßigkeiten beim Antibiotikaeinsatz in der Mast im Prinzip seit 2003 bekannt seien, das Thema aber erst jetzt ins öffentliche Bewusstsein rücke. (AgE)