Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hat sich am Samstag zusammen mit dem Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf über neueste Erkenntnisse zur Düngung informiert. Dabei zeigte er sich beeindruckt von den praxisbezogenen Argumenten und machte deutlich, dass er zu einem starken zukunftsfähigen Agrarstandort Deutschland stehe.
Die Weiterentwicklung der Düngeverordnung wegen der EU-Nitratrichtlinie sei zwar unumgänglich, aber sie müsse praxistauglich sein. „Ich werde mich für Rahmenbedingungen einsetzen, die die hohe Qualität landwirtschaftlicher Produkte sichern und zusätzliche Bürokratie vermeiden“, sagte Schmidt. Auch ließ er keinen Zweifel daran, dass die hohe Qualifikation der Landwirte einen witterungs- und sachgerechten Düngereinsatz garantiere.
In Kürze geht es bei der Diskussion um die neue Düngeverordnung in die entscheidende Phase, erklärte dazu Heidl. Durch die Novelle könnten Sperrfristen ausgeweitet, der Einsatz teurer Technik vorgeschrieben und niedrigere Obergrenzen sowie viele weitere Auflagen eingeführt werden. „Starre Regeln für die Gülleausbringung von Amrum bis zur Zugspitze? Das kann nicht funktionieren“, kritisierte der Präsident. Statt dem Blick in den Kalender müsse bei der Düngung auch in Zukunft die landwirtschaftliche Ausbildung, die Erfahrung der Bauern – und nicht zuletzt der Nährstoffbedarf maßgeblich sein. „Wir brauchen praxistaugliche Regelungen, um unsere Pflanzen standort- und bedarfgerecht zu versorgen.“
Heidl sicherte Schmidt seine volle Unterstützung zu, damit sich das Düngerecht statt an starren Fristen und praxisfremden Regelungen auch künftig am Düngebedarf orientiert. Gleichzeitig unterstützten Landwirte die Bemühungen, um die Nährstoffversorgung über Beratung, Information und Ausbildung weiter zu optimieren.
Hintergründe:
Überdüngung: "Meyer stellt Bauern bewusst ins schlechte Licht" (24.7.2014)
Ressortabstimmung zur Düngeverordnung beginnt (21.7.2014)
Wohin mit Gülle und Gärresten? (20.7.2014)