In rund 250 Städten weltweit haben am Samstag Menschen gegen den Agrarkonzern Monsanto protestiert. Auf Plakaten forderten sie beispielsweise die Besetzung des Unternehmens oder den Rückzug aus Argentinien. In allen Fällen ging es aber um den gentechnisch veränderten Anbau.
Presseberichten zufolge gingen die Kritiker neben vielen US-Städten auch in Melbourne, Stockholm oder London auf die Straße. In Paris gab es eine Sitzblockade mehrerer hundert Demonstranten. 450 waren es in Straßburg, vor dem niederländischen Sitz von Monsanto offenbar über 3000, in Amsterdam 1200, in Wien und München jeweils 300.
Während die Demonstranten in Amerika vor allem forderten, dass gentechnisch veränderte Produkte generell als solche ausgewiesen werden müssen, ging es den Kritikern in den europäischen Städten hauptsächlich um den Naturschutz. Mit Schildern warfen sie Monsanto vor zu töten oder die Biodiversität zu zerstören.
Der Agrarkonzern steht immer wieder in der Kritik. Gegner gentechnisch veränderter Pflanzen und des Pflanzenschutzes sehen vor allem in den Amerikanern den Hauptschuldigen. Für Kritik sorgt auch die Verkaufs- und Lizenzpolitik des Hauses. So würden die Bauern weltweit in die Abhängigkeit des Multis getrieben, der viele Bereiche als Monopolist dominiere, heißt es.
Zuletzt hatte 2012 ein französisches Gericht Monsanto für schuldig befunden, für die Verletzung eines Ackerbauern durch das Pflanzenschutzmittel Lasso verantwortlich zu sein. In den USA verlor dagegen letzte Woche ein Farmer gegen den Konzern in einem Streit um Nachbau und Lizenzgebühren. (ad)
vgl.:
US-Landwirt verliert Prozess um Nachbaurecht (15.5.2013)
Monsanto baut Forschungszentrum aus (30.4.2013)
Report München kritisiert Lobbyeinfluss der Gentechnikbranche (14.3.2013)
Monsanto geht wegen Lasso-Urteil in Berufung (3.3.2013)