Nun müssen sich auch die Veredlungsbetriebe in Niedersachsen auf schärfere Stallbauvorschriften einstellen. Wie Landwirtschaftsminister Christian Meyer vergangene Woche gegenüber der „Neuen Presse“ erklärte, erarbeitet sein Ressort derzeit auf Wunsch der Kommunen einheitliche Standards für Großställe, so unter anderem bei Filtern und Keimschutz. Dazu werde es in den ersten 100 Tagen von Rot-Grün einen gemeinsamen Erlass des Umwelt-, Sozial- und des Landwirtschaftsministerium geben.
Beim Bau großer Schweineställe - ab 2 000 Tiere - müsse künftig ein Abluftfilter eingebaut werden, kündigte der grüne Minister an. Außerdem müssten für Neuanlagen ab einer bestimmten Größe - bei Hühnern 30 000 Tiere - Keimschutzgutachten zum Schutz der Anwohner angefertigt werden.
Meyer wies darauf hin, dass im Landkreis Emsland diese Standards schon gelten würden. Der Kreistag habe einstimmig beschlossen, nicht noch mehr Geflügelställe zuzulassen, denn schließlich gebe es dort schon mehr als 20 Millionen Hühner. Mit den schärferen Bauvorschriften sei die Zahl der Bauanträge von 126 auf zwölf gesenkt worden.
„Wir werden das landesweit machen; darauf können sich Investoren einstellen“, so Meyer. Erst im Februar hatte Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel, ebenfalls von den Grünen, einen Erlass in Kraft gesetzt, wonach ab sofort bei Genehmigungen von neuen Schweinehaltungsanlagen mit mehr als 2 000 Plätzen der Einbau von Abluftreinigungsanlagen festzuschreiben ist. (AgE)
Hintergründe:
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