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Umfrage zu Laborfleisch sorgt unter Bauern für Aufregung

Die Umfrage eines Lobbyinstituts für "alternative Proteinquellen" sorgt für Aufregung. Bauernvertreter sehen Angriff auf natürliche Lebensmittelproduktion.

Lesezeit: 3 Minuten

Laborfleisch erhitzt die Gemüter in der Landwirtschaft schon länger. Nun veröffentlichte das "Good Food Institute Europe" Ergebnisse einer Online-Umfrage wonach 63% der Österreicher künstlich erzeugtes Fleisch im Land zulassen wollen. 1.026 Personen wurden befragt, 59% davon erklärten auch dass zu viele tierische Produkte konsumiert werden.

Kritik kommt von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. „Laborfleisch greift unsere kleinbäuerliche, natürliche Lebensmittelproduktion an. Hier werden Inhaltsstoffe und Methoden eingesetzt, deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt noch keiner gänzlich kennt. Um zu verhindern, dass wir uns beim Essen in eine blinde Abhängigkeit einiger internationaler Großkonzerne begeben, braucht es eine umfassende Diskussion, Transparenz sowie eine Folgenabschätzung in der EU“, erklärte der Minister bereits im Jänner.

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Tendenziöse Fragestellung

Auch Bauernbundpräsident Georg Strasser kommentiert die Studie: "Nicht einmal die Hälfte der Befragten möchte, dass die Entwicklung von Laborfleisch gefördert wird." Es seien tendenziöse Fragen gestellt worden, um das Ergebnisse in eine gewisse Richtung zu lenken. Denn hinter dem Laborfleisch stehe eine riesige Lobby von der Industrie.

Das Good Food Institute Europe setzt sich dafür ein, dass alternative Proteinquellen für die Menschen zur ersten Wahl werden. "Wir arbeiten daran, pflanzenbasierte und kultivierte Fleisch-, Fisch-, Eier- und Milchprodukte schmackhaft, erschwinglich und für alle zugänglich zu machen", heißt es auf der Webseite.

Weitere publizierte Ergebnisse

So wird auch die Umfrage präsentiert: 47% wünschen sich laut der Ergebnisse Alternativen zu Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Doch 53% wollen das nicht. 30% der Befragten der YouGov Studie gaben an, dass sie selbst in den nächsten zwei Jahren mehr pflanzliche Fleischalternativen konsumieren wollen, 28% mehr pflanzliche Milchalternativen. 60% finden, „dass die Politik die Benachteiligung von pflanzlichen Milchalternativen bei der Mehrwertsteuer“ beenden müsse. „Kultiviertes Fleisch muss ein gründliches, mehrstufiges Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor es auf den europäischen Markt kommt. Dabei gelten die weltweit strengsten Standards für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass die Befragten keine ideologisch aufgeladenen Debatten wollen, sondern dass sie es den Menschen überlassen wollen, ob sie kultiviertes Fleisch essen oder nicht", sagt Ivo Rzegotta von GFI Europe.

Italien hat künstliches Fleisch verboten

Gemeinsam mit Italien und Frankreich fordert Österreich eine breite Diskussion auf EU-Ebene bevor Laborfleisch zugelassen wird. "Österreich, Italien und Frankreich sind über Landesgrenzen hinweg für ihre Qualitätslebensmittel und kulinarischen Traditionen bekannt. Wir – die Kulinarik-Allianz – wollen, dass das auch weiterhin so bleibt“, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Italien hat vor Kurzem die Erzeugung und Vermarktung von kultiviertem Fleisch verboten und zudem die Verwendung von Begriffen wie Salami oder Steak für pflanzenbasierte Produkte untersagt. Die Lobbygruppe GFI Europe sieht hier einen Verstoß gegen EU-Recht und schätzt, dass das Verbot nicht halten werde.

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