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Praxislösungen für die autonome Unkrautregulierung

Innovative Agrarsysteme für die Unkrautregulierung sowie Spezialanwendungen aus allen agrarischen Bereichen zeigte die RWA in Groß Enzersdorf. Auch ein autonomer Spargelvollernter war dabei.

Lesezeit: 6 Minuten

Die RWA und ihre Tochterunternehmen Agro Innovation Lab (AIL) und Lagerhaus Technik Center (LTC) suchen im Rahmen der „Robotics & Smart Implements Challenge“ weltweit nach neuesten technischen Lösungen für landwirtschaftliche Problemfelder. Am 11. wurden die 14 besten Einreichungen aus neun Ländern live präsentiert. Die Sieger wurden am 12. Oktober gekürt.

45 Entwickler reichten ihre Lösungen ein

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45 Entwickler aus 19 Ländern reichten ihre Ideen ein. Im Rahmen der „Robotics & Smart Implements Challenge Days 2023“ stellten 13 Finalisten 14 ausgewählte Lösungen vor. top agrar war bei der Live-Präsentation dabei und stellt hier einige der Lösungen in Wort und Bild vor.

Zunächst zu den Unkrautrobotern: Hier wurden drei Traktorgezogene und zwei autonom fahrende Maschinen vorgestellt.

InRow aus dem Waldviertel

Der InRow-ING der in St. Bernhard im Waldviertel ansässigen Firma Farm-ING ist bereits praxisreif und ab sofort auch zu bestellen.

In Groß Enzersdorf wurde der Typ 2.3 mit einem 2 m breiten Grundrahmen und drei Hackwerkzeugen im Abstand von 50 cm vorgestellt. Die Technik ist modular aufgebaut, kann also mit breiteren Rahmen und entsprechend mehr Hackwerkzeugen eingesetzt werden. Die InRow-ING erledigen die vollautomatische Unkrautbekämpfung rund um die Nutzpflanzen. Dazu sind am Gerät sind Kameras installiert, die hochauflösende Bilder vom Boden machen. Die Bilder werden vom Rechnersystem durch einen KI-Algorhythmus ausgewertet.

Dadurch kann laut Farm-Ing präzise zwischen Nutzpflanze und Unkraut unterschieden werden. Die Daten werden im Anschluss dazu verwendet, um die Hackaggregate im Heck der Maschine anzusteuern. Jedes Hackwerkzeug ist über ein Parallelogramm und Tiefenführungsräder in der Tiefe geführt. Der Hackantrieb selbst erfolgt über einen Elektromotor, dieser öffnet und schließt die Hackwerkzeuge bis zu zehnmal pro Sekunde. Das Gerät ist laut GF Gregor Witzmann in Mais, Rüben, Kürbis, Trockenreis und in Gemüse einsetzbar.

Die InRow-ING kann nicht nur im Traktoranbau betrieben werden. Sondern Farm-ING bietet auch autonom fahrende Geräte an, wie den Agrointelli Robotti.

Newman aus Tschechien

Der Newmander tschechischen Firma Ullmanna bekämpft Unkräuter u.a. in Getreide, Mais, Kürbis, Rüben, Kartoffeln, Reis, Hanf, Kräutern und Wurzelkulturen, so GF Martin Ullmann.

Das "Herz" der Maschine, die zwischen und innerhalb der Reihen hackt, ist in einer Box untergebracht: Licht, Kamera, KI und Steuerung - alles kompatibel mit allen Typen von Hackgeräten, sagt Ullmann.

Der Newman erkennt laut Hersteller die Wurzeln anstelle der Blätter. Dadurch stelle selbst Wind kein Problem dar und das Unkraut könne auch unter den Blättern entfernt werden. Durch die KI Technik könne mit dem Unkrauthacken zu einem frühen Zeitpunkt begonnen werden (ab 2 Blättern).

Durch die Beleuchtung ist dies laut Ullmann auch bei schlechten Lichtverhältnissen möglich. Selbst in Zuckerrüben könne mit bis zu 5 km/h gefahren werden.

Robovator aus Dänemark

Aus Dänemark von der Fa. Visionweeding stammt der Robovator. Der ebenfalls bereits in der Praxis eingesetzte Roboter kann über smartphone oder Laptop überwacht werden. Das fünfreihige Gerät wiegt etwa 700 kg und kann mit Reihenweiten von 25 bis 75 cm eingestellt werden. Der Rahmen kann nach links und rechts bewegt werden. Das Gerät ist über jeder Reihe mit einer speziellen Pflanzenerkennungskamera ausgestattet.

Die Werkzeuge werden hydraulisch betrieben. Sie bleiben normalerweise in der Reihe, werden aber aus der Reihe bewegt, wenn eine Kulturpflanze vorbeikommt. Die hydraulischen Komponenten sind sehr robust und für den Betrieb mit hoher Geschwindigkeit und langer Lebensdauer ausgelegt, so der Hersteller.

Die speziell entwickelten Pflanzenerkennungskameras, die an jedem Parallelogramm angebracht sind, überwachen kontinuierlich die vorbeiziehenden Pflanzen. Wenn eine Kulturpflanze vorbeikommt, sendet der Computer ein Signal an das hydraulisch gesteuerte Werkzeug, das zum angegebenen Zeitpunkt aus der Reihe bewegt wird.

Nach jeder Kulturpflanze wird das Werkzeug wieder in die Reihe bewegt. Wenn es eine Lücke in der Reihe gibt, z.B. Fehlen eine oder mehrere Pflanzen, bleibt das Werkzeug in der Reihe. Die automatische Querführung sorgt dafür, dass die Maschine auch dann in der exakten Position bleibt, wenn der Traktor aus der Spur gerät, erklärt GF Frank Poulsen.

Robotic Weed Remover aus Deutschland

Über ein Photovoltaik-Modul wird der autonom fahrende Robotic Weed Remover der Firma Dahlia Robotics aus Deutschland angetrieben. Das dreireihige Gerät ist laut Hersteller geeignet für den Einsatz in Zuckerrüben und Gemüse.

Der autonom fahrende Roboter erkennt und entfernt das Unkraut innerhalb der Reihe. Die Erkennung erfolgt auch hier duch KI (künstliche Intelligenz). Die Reihenweite kann zwischen 30 und 50 cm eingestellt werden. Die Geschwindigkeit des Gerätes beträgt 30 cm pro Sekunde.

Auch der Dahlia Roboter ist mit einer Beleuchtungseinheit ausgestattet, durch die auch eine Bearbeitung bei Nacht möglich ist.

Orio aus Frankreich

Der autonome und leistungsstarke Robotikgeräteträger Orio von NAÏO Technologies aus Frankreich wird im Acker- und Feldgemüsebau von der Aussaat bis hin zur Beikrautregulierung eingesetzt.

Er navigiert mit RTK GNSS durch das Feld. Dabei ist er mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 km/h unterwegs und schafft bis zu 10 Arbeitsstunden mit einem Batteriesatz. Die Feinsteuerung des Werkzeugträgers erfolgt anhand einer Kamera zur Reihenerkennung, wodurch die Hackelemente noch besser an die Reihe angepasst werden können.

Es stehen auch In-Row-Hacksysteme von Drittanbietern zur Verfügung, die integriert werden können. Alle verfügbaren Werkzeuge: Fingerhacke, Hackschare, Winkelschare, Parallelogramme, Kamerageführter Verschieberahmen, In-Row-Werkzeuge.

Spargelvollernter aus Holland

"Wenn die Technik wirklich so funktioniert wie erhofft, könnte sie die Lösung für viele Spargelbauern werden, die keine Erntehelfer mehr finden", so ein Teilnehmer zu top agrar bei der Vorführung des autonomen Vollernters AVL Compact S9000 von AVL aus den Niederlanden. Die Maschine ist konzipiert für die selektive Ernte von Spargel.

In Groß Enzersdorf wurde mit der Maschine die Spargelernte simuliert. Dazu hatte man extra einen mit Folie abgedeckten Spargeldamm errichtet - nur halt ohne Spargel. "Der Bediener dirigiert die Maschine mittels einer Fernbedienung zu einem abzuerntenden Spargeldamm und während der autonomen Ernte braucht dieser lediglich die Spargelstangen zu sammeln", erklärt GF Arno von Lankveld.

Die Technologie ermöglicht bis zu 4.500 Schneidaktionen pro Stunde. Dafür wird eine in Karusselform angeordnete Technik im Inneren der Maschine mit 12 unabhängigen Schneidmodulen verwendet. Die Maschine fährt mit 3,6 km/h über die Spargeldämme, deckt dabei die Folie ab und "zieht" mit den Schneidmodulen den Spargel aus der Erde. Die Folie läuft direkt durch die Maschine und deckt anschließend den Damm wieder genau ab. Die seit 2017 erprobte Technik ist laut AVL mittlerweile praxisreif.

Trägerfahrzeug Autoagri IC-Serie aus Norwegen

Sehr futuristisch kommt die Autoagri IC-Serie vom gleichnamigen Hersteller aus Norwegen daher. Dieses Trägerfahrzeug wird per GPS mit RTK navigiert. Es kann mit verschiedensten Bearbeitungsgeräten bestückt werden. In Groß Enzersdorf wurde das Gerät mit einem Bodenbearbeitungsgeräte von Maschio vorgeführt. Die Autoagri hat vorne und hinten Kameras integriert, dazu eine separate Weitwinkelkamera für die Werkzeug-Überwachung.

Für die manuelle Bedienung Fahren und Aufbau des Fahrzeugs gibt es eine Fernbedienung. Die IC-Serie verfügt über Allradantrieb und 360-Grad-Allradantrieb-Lenkung in Kombination mit großen Rädern und hoher Bodenfreiheit. Die Maschine hat 2000 kg Nutzlast, autonom und elektrisch. Sie kann per Anhänger zwischen den Flächen transportiert werden.

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