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Ackerparzellen vermieten

So gelingen Mietgärten als zusätzliches Standbein

Wenn Kunden ein Stück Acker mieten und darauf Gemüse oder Blumen selbst anbauen, handelt es sich um Mietgärten. Was müssen die anbietenden Landwirte dabei beachten?

Lesezeit: 4 Minuten

Was Landwirte beachten müssen, wenn sie Mietgärten anbieten, lesen Sie hier in der Fortsetzung von Von Mietacker bis Patenschaft: Fünf Geschäftsmodelle der Mitmach-Landwirtschaft

Betriebe, die in der Nähe von Ballungsgebieten liegen, können sich diesen besonderen Standort zu Nutze machen. Denn die städtischen Bevölkerung zieht es zurück in die Natur. Als neues Standbein können Ackerbauern den Gemüsebau als Erlebnis zum Mitmachen anbieten – auf sogenannten Mietgärten oder Mietackern. Das sind Ackerflächen, die Privatpersonen anmieten, um dort für eine Saison die Pflege und Aufzucht der Pflanzen bis hin zur Ernte selbst zu übernehmen.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bietet umfangreiche Informationen für Landwirte, die Mietgärten anbieten wollen. Top agrar fasst die wichtigsten Inhalte zusammen.

Wer macht was?

Der Landwirt wählt die meist einjährigen Sorten und pflanzt diese in Längsrichtung ein. Damit die Mieter verschiedene Sorten beackern können, werden die Parzellen quer aufgeteilt, in z. B. 40 m2 große Abschnitte.

Neben Gemüse und Blumen können einzelne Reihen frei bleiben, damit die Mieter selbstgewähltes Gemüse anbauen können. Für diese Reihen können die Landwirte zusätzlich Jungpflanzen im Verkauf anbieten.

Mit Rat und Tat zur Seite stehen

Ab April/ Mai übernehmen die Mieter ihre ausgewählte Fläche. Während dieser Zeit sollten die Landwirte für Fragen zur Verfügung stehen. Denn häufig sind die Kunden auf einem unterschiedlichen Wissensstand. Hierfür bietet sich neben regelmäßigen Terminen beispielsweise ein wöchentlicher Newsletter an.

Für wen lohnt sich das Modell Mietgarten?

Arrondierte Flächen, eine gute Verkehrsanbindung und eine ausreichende Wasserversorgung: Das sind einige der Voraussetzungen, die der Betrieb mitbringen sollte. Da die Kunden sich eine erholsame Zeit in der Natur erhoffen, sind landschaftlich schöne Flächen besonders gut geeignet – am besten in der Nähe einer Bushaltestelle oder mit ausreichenden Parkmöglichkeiten.

Vorher sollte sich der Landwirt überlegen, ob er den Mietgarten in Eigenregie anbieten möchte oder ein Unternehmen hinzuzieht. Start-ups oder Agenturen wie „Ackerhelden“ oder „Meine Ernte“ übernehmen gegen eine Gebühr die gesamte Organisation und betreuen die Mieter. Ein Netzwerk, das bei der Kommunikation mit den Kunden und der Vermarktung der Idee hilft, kann viel Zeit einsparen.

Für Betriebe mit einer bestehenden Direktvermarktung mit Hofladen, eigener Website oder Social Media Auftritt, kann sich das Angebot in Eigenverwaltung lohnen. So ist der Grundstein für die  Kundenansprache bereits gelegt. Die Anbieter sollten zusätzlich Zeit für Mailkontakte und direkte Gespräche mit den Kunden einplanen.

Für noch mehr Sichtbarkeit sind Aufsteller an der Straße und Flyer sinnvoll  – am besten funktionieren die Werbeaussagen, die maßgeschneidert für eine Zielgruppe sind. Besonders interessiert sind Familien mit Kindern, Hobbygärtner und Naturliebhaber.

Wo liegen Mehrkosten und wo neue Einnahmequellen?

Naheliegend ist, dass sich die Kosten für die Kulturpflege und die Ernte verringern – diese Schritte übernehmen jetzt die Mieter. Die Kosten für die Kommunikation, die Wissensvermittlung, die Werkzeuge, Kennzeichnungen, Wege und alles, was zum Publikumsverkehr gehört, können dagegen steigen.

Pro Parzelle winken jedoch feste Einnahmen und das bereits mit dem Abschluss des Vertrags vor der Saison. Damit sind die Mietgärten unabhängig von den erzielten Erträgen. Zusätzlich kann der Betrieb durch das neue Konzept wiederum weitere Kundengruppen erschließen – was die Verkaufszahlen bei einer bestehenden Direktvermarktung ansteigen lassen kann.

Kunden-Feedback einholen

Nach der Saison rät die LWK dazu, Feedback von den Kunden einzuholen. Durch den Blick von außen kann sich das Angebot stetig weiterentwickeln. Beispielfragen können sein:

  • Wie zufrieden sind Sie mit der Parzellengröße/ dem Beratungsangebot/ den Öffnungszeiten/ dem Werkzeug?

  • Welche Pflanzen mögen Sie am liebsten?

  • Zu welchen Zeiten kommen Sie?

  • Würden Sie uns weiterempfehlen?

  • Was braucht es, um das Angebot zu verbessern?

Ihre Meinung ist gefragt!

Kennen Sie noch weitere ausgefallene Wege der Direktvermarktung? Haben Sie Fragen zu den Mietgärten? Dann melden Sie sich gern: malin.dietrich@topagrar.com.

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