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Edeka: Wollten doch nur ins Gespräch kommen

Nachdem Edeka in einem sechsseitigen Brief an die Molkereien knallharte "Mindestanforderungen zur Haltung von Milchkühen" formuliert hat, hagelte es Kritik. Jetzt rudert Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka-Zentrale, in einem Brief an Dr. Henning Ehlers vom DRV zurück.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem Edeka in einem sechsseitigen Brief an die Molkereien knallharte "Mindestanforderungen zur Haltung von Milchkühen" formuliert hat (top agrar berichtete), hagelte es Kritik – unter anderem von Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Jetzt rudert Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka-Zentrale, in einem Brief an Dr. Ehlers zurück. Hier der Text im Wortlaut:


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Sehr geehrter Herr Dr. Ehlers,

 

vielen Dank für Ihr Schreiben und ihre offenen Worte.

 

Zunächst einmal möchte ich ein Missverständnis aufklären, dass sich leider auch in vielen Medienberichten wiederfindet. Bei unseren Tierwohlkriterien handelt es sich nicht um Vorgaben, „deren Einhaltung und Umsetzung gefordert wird.“ Unsere Absicht war es gerade nicht, einseitige Vorgaben seitens des Handels aufzustellen.


Es handelt sich nicht um eine Forderung, sondern um eine Aufforderung, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sollte diese Botschaft nicht bei allen Empfängern unseres Schreibens angekommen sein, dann bedauern wir dies und werden es selbstverständlich im persönlichen Kontakt richtigstellen.


Ich bin davon überzeugt, dass wir inhaltlich nicht so weit voneinander entfernt sind, wie es den Anschein hat. Wir teilen Ihre Auffassung, dass die gesamte Branche der Vergangenheit bereits viele Verbesserungen des Tierwohls erreicht hat. Ebenso entspricht es auch unserer Grundhaltung, dass in Bezug auf die Nachhaltigkeit neben den ökologischen gerade „auch die sozialen und ökonomischen Komponenten“ zu berücksichtigen sind. Dies haben wir in unserem Schreiben berücksichtigt, dort heißt es ausdrücklich: „Wir sind uns in diesem Zusammenhang bewusst, dass es zu nachhaltigen ökologisch und ökonomisch vertretbaren Lösungen kommen muss.“

 

Auf der anderen Seite – und da geben wir auch die Auffassung vieler Verbraucher (und Edeka-Kunden) wieder – entsprechen einige heute noch übliche Haltungsformen, aber auch vorgenommene Eingriffe am Tier nicht mehr den allgemeinen Anforderungen an eine angemessene und tiergerechte Nutztierhaltung. Daher haben wir uns entschieden, einen Verbesserungsprozess anzustoßen.

 

Wir sind uns bewusst, dass dieser Prozess selbstverständlich die gesamte Wertschöpfungskette von Milch und Molkereiprodukten umfasst. Die Landwirtschaft ist ein ganz entscheidender Partner von Molkereien und Handel. Nur gemeinsam können nachhaltige Verbesserungen im Tierwohl erreicht werden. Genau darin liegt die Motivation für unser Anschreiben. Wir haben unsere Geschäftspartner ausdrücklich darum gebeten, uns ihre Einschätzung der vorgeschlagenen Kriterien „aus ihrer individuellen und heutigen Sicht“ mitzuteilen. Dies ist die Grundlage für den Dialog, den wir jetzt aufgenommen haben. Erste entsprechende Gespräche haben bereits stattgefunden und werden in den kommenden Wochen fortgeführt.

 

Grundsätzlich begrüßen wir Ihre Aussage sehr, dass Sie in Bezug auf Tierwohl „offen für einen weiteren Verbesserungsprozess in der Milchviehhaltung“ sind. Nachhaltigkeit – und das gilt auch für Tierwohl – ist in unserem Verständnis ein Prozess, kein Zustand. Er bedarf einer kontinuierlichen Anstrengung. Wir wollen in diesen Prozess investieren und hoffen darauf, gemeinsam mit allen Branchenbeteiligten realistische und umsetzbare Lösungen zu entwickeln.

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