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topplus Wolf und Weidehaltung

top agrar-Leser skeptisch, was den Nutzen von Herdenschutzmaßnahmen angeht

In einer aktuellen top agrar-Umfrage meinen 95 % der Teilnehmer, dass absolute Sicherheit für Weidetiere vor Wölfen selbst bei sehr gutem Herdenschutz nicht hundertprozentig sein kann.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine aktuelle Gerichtsentscheidung, in der ein niedersächsischer Schafhalter nach Wolfsrissen in seiner Herde wegen „unzureichendem Herdenschutz“ 600 € zahlen musste, hat in dieser Woche für Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Thema ist nicht zuletzt die Frage, was die Absicherung der Weiden bei ständig steigenden Wolfspopulationen eigentlich bringt.

top agrar hat die Leser nach ihrer Meinung gefragt und die fällt sehr eindeutig aus. In der nicht repräsentativen Umfrage vertraten 95 % aller Teilnehmer die Auffassung, dass hungrige Wölfe immer einen Weg auf die Weide finden. Gerade einmal 2 % sagten, dass Herdenschutz funktionieren kann, wenn entscheidende Faktoren wie Zaunhöhe und Untergrabungsschutz den Standards entsprechen.

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Wo fängt „sicher“ an?

Das ist natürlich nur ein Stimmungsbild, spiegelt aber sicher auch die individuellen Erfahrungen der Weidetierhalter mit Wölfen wider. Hinzu kommt, dass in der Vergangenheit auch als sicher eingestufte Maßnahmen wie beispielsweise 120 cm hohe Zäune mit drei Litzen nachweislich überwunden wurden. Das fördert nicht das Vertrauen in derartige Maßnahmen, zumal der materielle und finanzielle Aufwand oft beträchtlich ist. Wie das in extremen Hanglagen in den Bergen oder an Deichen bewerkstelligt werden soll, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.

Gegenüber top agrar sagt Leser Andreas Kopp dementsprechend: „Wölfe gehören in einen Nationalpark und diese Wölfe, die außerhalb dieser definierten Grenze ihr Unwesen treiben, sollten aktive und unbürokratisch bejagt werden dürfen.“ Unter dem Strich sei eine Abschuss-Prämie günstiger als „das ganze Zaun-Theater“.

Wirklich wolfssicher ist zu aufwendig

Einen anderen Standpunkt vertritt Andreas Krasenbrink. Er meint, dass sicherer Herdenschutz zwar durchaus machbar wäre, in der Praxis aber kaum umsetzbar sei. Er sagt in einer Leserzuschrift: „Natürlich können Weidetiere mit Zäunen geschützt werden. Die müssen dann aber anders aussehen, als die Wolfsschutzzäune, die standardmäßig errichtet werden. Bei uns in der Nähe liegt der Wildpark Anholter Schweiz. Da gibt/gab?? es auch mal ein Wolfsgehege. Da ist nie ein Wolf ausgebüxt. Der Zaun war mehrere Meter hoch und zu den Tieren überbaut. Aber sowas kann und möchte kein Tierhalter für seine Weidetiere errichten.“

Krasenbrink geht nicht davon aus, dass der Schafhalter, der vor den Kadi musste, noch solche aufwändigen Schutzzäun errichten wird. Voraussichtlich werde der wohl seine Tierhaltung einstellen.

Ihre Meinung ist gefragt

Was halten Sie von der endlosen Diskussion um Wolfsprävention und vom Wettrüsten am Weidezaun? Hat die Weidetierhaltung noch Zukunft, wenn sich der Wolf weiter ausbreitet? Ist Koexistenz mit dem Beutegreifer unter praktischen Bedingungen überhaupt möglich?

Schreiben Sie uns ihre Meinung oder auch Vorschläge zu einem besseren Miteinander von Wolf und Weidehaltung an Marko.Stelzer@topagrar.com. Die top agrar-Redaktion veröffentlicht besonders interessante Leserzuschriften auf ihrer Seite und setzt dafür das Einverständnis der Absender voraus.

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