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Branchenvereinbarung zur Einführung des Herkunftskennzeichens Deutschland unterzeichnet

Überraschend haben die Beteiligten der ZKHL am Mittwoch den Start der Herkunftssiegels „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ für 2024 beschlossen. Aldi, Edeka, Rewe und Schwarz machen mit.

Lesezeit: 4 Minuten

Anlässlich des Handelskongresses haben die fünf Vorstandsmitglieder der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) am Mittwoch in Berlin eine Branchenvereinbarung zur Einführung des Herkunftskennzeichens Deutschland unterzeichnet. Gleichzeitig haben die Vertreter der fünf führenden deutschen Handelsunternehmen Aldi Nord, Aldi SÜD, Edeka, Rewe und die Schwarz-Gruppe eine Absichtserklärung zugunsten des neuen Signets abgegeben, welches für Authentizität und echtes „Made in Germany” stehen wird.

Mit dem Herkunftskennzeichen Deutschland werden die Verbraucher zukünftig Erzeugnisse der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft auf den ersten Blick im Lebensmitteleinzelhandel erkennen, so der Plan. Als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft wertet Josef Sanktjohanser, Vorstandsvorsitzender der ZKHL, das Siegel.

Ab Januar geht´s los

Die Branchenvereinbarung tritt ab Januar 2024 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt können Fleisch von Schwein, Rind und Geflügel, Obst, Gemüse, Kartoffeln sowie Eier und Milch gekennzeichnet werden. Voraussetzung für die Kennzeichnung ist die vollständige Produktion in Deutschland – vom Anbau bzw. der Geburt, bei Geflügelfleisch auch die Elterntierhaltung, bis zur Verpackung.

DBV-Präsident Joachim Rukwied zeigt sich zuversichtlich, dass das Herkunftskennzeichen Deutschland für die Wertschätzung der Lebensmittel durch die Verbraucher sorgen wird. „Der Start kann nun kurzfristig erfolgen. Wir werden mittelfristig die Nutzung für weitere Produkte, z. B. mit höherem Verarbeitungsgrad, und Anwenderkreise wie Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung möglich machen.“

Die Beteiligten erwarten, dass mit dem neuen, einheitlichen Herkunftskennzeichen „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ eine Sogwirkung bei der Nachfrage nach heimischen Produkten ausgelöst wird. Nur so hätten die Landwirte die Möglichkeit, sich und ihre Betriebe den wachsenden Herausforderungen zukunftssicherer zu stellen, meint auch Dagmar Klingelhöller für das Netzwerk Agrar.

Übrigens: Die Einhaltung der in der Branchenvereinbarung festgelegten Kriterien soll durch Kontrollsysteme wie QS oder KAT überwacht werden. Die ZKHL wird nachweisliche Verstöße gegen die Kriterien des Herkunftskennzeichens konsequent verfolgen, heißt es.

Lob kommt auch vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV). Verbandspräsident Franz-Josef Holzenkamp ist sich sicher, dass auch die genossenschaftlich orientierten Unternehmen vom neuen Kennzeichen profitieren werden. „Das schafft ein Stück Sicherheit für die Landwirtschaft und motiviert unsere Erzeugerinnen und Erzeuger.“

Branche nimmt es selbst in die Hand, weil Regierung es nicht schafft

Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) und Vorstands-Mitglied in der ZHKL betont, dass die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft und der Handel nicht darauf warte, bis die Bundesregierung es endlich schafft, den klaren Wunsch der Verbraucher nach einer Kennzeichnung deutscher Herkunft zu erfüllen. „Wir haben gehandelt und eine einheitliche freiwillige Herkunftskennzeichnung geschaffen, die genauso wie die Initiative Tierwohl wirtschaftsgetragen ist.“

Die Geflügelhalter freuen sich, dass der Lebensmittelhandel diesen wichtigen Schritt mittragen und mitfinanzieren wird. „Deutsches Geflügelfleisch und deutsche Eier sind am Markt sehr beliebt. Heute schaffen wir die Grundlage dafür, dass die Nachfrage nach ihnen noch weiterwachsen kann.“

Der ZDG erinnert daran, dass Geflügelfleisch und Eier aus Deutschland bereits heute zu Tierwohlstandards produziert werden, die deutlich über das Niveau in der EU und nicht-EU-Ländern hinausgehen. Erst im März 2023 hat eine Umfrage unter der europäischen Bevölkerung (Eurobarometer) ergeben, dass 82 % der Bürger der EU wünschen, dass Lebensmittelimporte aus anderen Ländern entweder die gleichen Tierwohlstandards wie bei uns einhalten oder zumindest gekennzeichnet werden sollten. Mit dem neuen Label haben sie nun die Möglichkeit, ähnlich wie bei einer Positivliste, besonders hochwertige heimische Produkte eindeutig zu identifizieren.

Neben der Stärkung von heimischen Lebensmitteln am Markt hat die ZHKL eine weitere wichtige Aufgabe: „Sie trägt entscheidend dazu bei, das gegenseitige Vertrauen zwischen Erzeugern und Handel zu stärken. Als organisierte Gesprächsplattform sorgt sie für einen regelmäßigen Austausch zwischen Lebensmitteleinzelhandel und den Vermarktern sowie Erzeugern – gerade dieser Austausch wird für uns immer wichtiger“, betont Stefan Teepker, ZDG-Vorstandsmitglied und Mitglied im ZHKL-Steuerungskreis.

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