Der Zulassungsantrag für das „Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt in Baden-Württemberg“ ist eingereicht, nun hat das Innenministerium drei Wochen Zeit diesen zu prüfen. Wesentliche Ziele des Volksbegehrens sind ein Anteil von 50 % Ökolandbau bis zum Jahr 2035, sowie eine Halbierung der Einsatzmenge an Pflanzenschutzmitteln.
Familienbetriebe gefährdet
Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), betont die Versorgung mit ausreichend, sicheren und hochwertigen Lebensmitteln als zentrale Aufgabe der Landwirtschaft. „Die zu hohen Auflagen des Volksbegehrens gefährden die Existenz von Familienbetrieben“, so Rukwied. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft dürfe nicht durch Natur- und Umweltschutz angetrieben werden.
Bauern schützen Arten
Der LBV-Präsident weist darauf hin, dass bereits 200 000 Hektar ökologisch bewirtschaftet werden. Baden-Württembergs Bauern setzen außerdem auf einem Viertel der landwirtschaftlichen Fläche keine chemischen Pflanzenschutzmittel ein. Eine pauschale Reduktion der Pflanzenschutzmittel lehnt Rukwied jedoch ab, diese müsse je nach Schädlingsaufkommen und Krankheitsverlauf erfolgen.
Bedenken auch bei Ökoverbänden
Landwirte und Ökoverbände äußern sich kritisch gegenüber dem Volksbegehren. Manche Forderungen seien laut Ökoverband Bioland handwerklich nur schwer umsetzbar, meldet der SWR. Auch der LBV-Präsident mahnt, der Weg des Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Naturschutz müsse fortgeführt werden, der Gesetzesentwurf des Volksbegehrens bedrohe nicht nur diese Zusammenarbeit, sondern auch viele Familienbetriebe. Rukwied fordert daher Lösungen, die die Artenvielfalt voranbringen und Entwicklungsperspektiven für die Landwirtschaft aufzeigen sollen.