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Integrierter Pflanzenschutz: Weniger ist mehr

Das konsequente Umsetzen des Integrierten Pflanzenschutzes kostet Zeit und birgt Risiken. Es hilft aber auch in der politischen Diskussion um Verbote. Das zeigte eine digitale Diskussion.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Mit intensiven Flächenkontrollen lässt sich ein Befall mit Krankheiten oder Schädlingen exakt einschätzen. Das kann ganze Überfahrten mit der Pflanzenschutzspritze sparen. Auf der anderen Seite sind so intensive Kontrollen teuer: „Allein die intensive Schädlingskontrolle vor dem Einsatz von Insektiziden kostet auf typischen Flächen in NRW rund 29€ pro Weizenschlag und 77€ pro Rapsschlag“, berichtete Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr vergangene Woche beim Branchengespräch des "Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben" zum Thema „Pflanzenschutz neu denken – aber wie?“ von einer Untersuchung der Fachhochschule Südwestfalen. Doch häufig lohnt sich der Aufwand, ist sich die Expertin sicher. Die gleiche Untersuchung zeigte, dass man im Raps in 42% der Fälle zum Entschluss kam, dass doch keine Maßnahme nötig ist. Bei Weizen und Gerste war das sogar in rund 60% der Kontrollen der Fall.

Branchengespräch: "Pflanzenschutz neu denken! Wie gelingt praxisgerechter und umweltverträglicher Pflanzenschutz?"

Alte Methode, neue Mittel

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„Zudem wird der alte Werkzeugkasten ‚Integrierter Pflanzenschutz‘ ständig durch neue Werkzeuge weiterentwickelt“, so die Professorin. Beispielsweise digitale Gelbschalen oder resistente Sorten helfen Landwirten, Kontrollen zu vereinfachen und den Pflanzenschutzaufwand zu reduzieren.

Trotzdem ist Prof. Haberlah-Korr sich sicher: „Ohne den chemischen Pflanzenschutz – der zum Integrierten Pflanzenschutz dazugehört – in der Hinterhand hätten wir nicht die Ruhe, Schadschwellen abzuwarten und würden viel öfter vorbeugend handeln. Das wollen wir auch nicht.“

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich nicht nur Wissenschaft, Beratung und Landwirte der Bedeutung des Integrierten Pflanzenschutzes bewusst sind. Auch Markus Röser, Leiter Kommunikation und Nachhaltigkeit bei BASF, stellte klar: „Auch wir wissen, dass chemischer Pflanzenschutz erst das letzte Mittel im Integrierten Pflanzenschutz ist. Aber unsere Aufgabe ist es, auch dafür einen breiten Werkzeugkasten zur Verfügung zu stellen.“

Endlich fachlich diskutieren

Nachdem die umstrittene EU-Pflanzenschutzverordnung SUR gescheitert ist und Glyphosat doch weiter zugelassen wurde, zeigten sich die Teilnehmer des Branchengespräches vorsichtig optimistisch, dass „jetzt endlich wieder fachlich diskutiert werden kann und die Landwirtschaftsbranche proaktiv Vorschläge machen kann“, so Johannes Klewitz, Pflanzenbauberater bei der Landwirtschaftskammer NRW. Gerrit Ho­grefe, Berater bei NU Agrar, zeigte zudem auf, dass die Gesellschaft und Landwirte grundsätzlich das gleiche Ziel verfolgen: Nämlich weniger gefährliche Mittel anwenden müssen und gleichzeitig viel und gute Nahrungsmittel produzieren. Wichtig ist ihm aber, dass für jeden nachvollziehbar ist, welche Einschränkung welchen Effekt hat. Widersprüchliche oder unverständliche Regeln und Verbote führen seiner Meinung nach zu Frustration und damit zu Widerstand bei Landwirten.

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