Mit ihrem neu gegründeten Wissenschaftsfonds will die Qualität und Sicherheit GmbH (QS)Wissenschafts- und Forschungsprojekte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft fördern. In diesem Jahr hat der QS-Fonds bereits 111 000 Euro für Projekte vergeben, die sich mit der Reduktion des Antibiotikaeinsatzes, Alternativen zur Ferkelkastration und der Nachhaltigkeit der Wertschöpfungskette beschäftigen. Die geförderten Projekte sollen einen Nutzen für die gesamte Wertschöpfungskette bringen; die Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht.
Nach Angaben von QS speist sich der Fonds aus Vertragsstrafen, die Systempartner bei Verstößen gegen die geltenden Anforderungen zahlen müssen. Für die Ahndung der Verstöße sei ein unabhängiger Sanktionsbeirat zuständig, der je nach Schwere des Verstoßes neben finanziellen Vertragsstrafen auch Abmahnungen aussprechen oder vermehrte Kontrollen sowie den zeitweiligen bis dauerhaften Ausschluss aus dem QS-System anordnen könne.
Laut QS wurden in den vergangenen drei Jahren insgesamt 506 Sanktionsverfahren in der Systemkette Fleisch und Fleischwaren durchgeführt. In 346 Fällen seien Vertragsstrafen in Höhe von insgesamt 203 400 Euro verhängt worden, die jetzt über eine Kofinanzierung von Forschungsprojekten, die Vergabe von Forschungsaufträgen und die Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen der Forschung und Entwicklung zu Lebensmittelsicherheit, Qualitätssicherung und Tierschutz zugute kämen. Die Entscheidung über die Vergabe von Mitteln treffe ein eigens eingerichteter Vorstand unter Vorsitz von Prof. Reiner Doluschitz. (AgE)
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