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Wirrwarr um verunreinigtes Maissaatgut

Im Fall des mit GVO verunreinigten Maissaatguts der Firma Pioneer Hi-Bred geht die Aufklärung weiterhin nur schleppend voran. Der DBV appellierte nun an die Behörden der Bundesländer, unverzüglich das weitere Vorgehen zu beraten und bundesweit abgestimmt eine einheitliche Umsetzung herbeizuführen.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Fall des mit GVO verunreinigten Maissaatguts der Firma Pioneer Hi-Bred geht die Aufklärung weiterhin nur schleppend voran. Der DBV appellierte nun an die Behörden der Bundesländer, unverzüglich das weitere Vorgehen zu beraten und bundesweit abgestimmt eine einheitliche Umsetzung herbeizuführen. Die Zitterpartie für die betroffenen Landwirte müsse dringend ein Ende haben. Sollten an den Ergebnissen der niedersächsischen Laboranalysen weiterhin Zweifel bestehen, seien diese unverzüglich auszuräumen und Klarheit zu schaffen.


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Für den Bauernverband zeigen die aktuellen Vorfälle, "wie wichtig endlich eine Lösung der Null-Tolleranz-Problematik in Bezug auf Anteile gentechnisch veränderter Bestandteile ist". Sollten die betroffenen Landwirte aufgrund behördlicher Anordnungen, beispielsweise eines Umbruchs, Schäden erleiden, erwartet der DBV vom Saatgutunternehmen eine angemessene und unbürokratische finanzielle Regulierung.


Nach aktuellen Erkenntnissen des niedersächsischen Agrarministeriums wurde der mit dem Gentechnikkonstrukt NK603 verunreinigte Mais in sechs Bundesländern ausgesät, und zwar in Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz. Am stärksten betroffen sind Bayern und Baden-Württemberg, wo nach Informationen der dortigen Behörden schätzungsweise 800 ha bzw. 600 ha bis 700 ha des Mais ausgesät wurden, der mit minimalen GVO-Spuren belastet gewesen sein soll. In Niedersachsen wurden mehr als 200 ha damit ausgesät, und zwar im Bereich der Gewerbeaufsichtsämter Oldenburg, Osnabrück, Hildesheim und Cuxhaven. Die Landwirtschaftsministerien in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein betonten hingegen vergangene Woche, es gebe derzeit keinen Hinweis auf die Aussaat des Saatgutes in diesen Bundesländern.


Pioneer schätzt Schaden bei Umbruch auf mehr als 4 Mio. Euro


Der betroffene Saatguthersteller Pioneer Hi-Bred ging nach einer anfänglichen Abwehrhaltung, bei der er die Herausgabe von Daten verweigert hatte, vergangene Woche in die Offensive und veröffentlichte eigene Untersuchungsergebnisse zu den Maisproben. Durch die Labortests sieht sich Pioneer in seiner Auffassung bestätigt, dass das Saatgut GVO-frei sei. Das Unternehmen zeigte sich zuversichtlich, nicht für den auf mehr als 4 Mio. Euro geschätzten Schaden verantwortlich zu sein, sollte die Vernichtung angeordnet werden.


Rechtsunsicherheit für Züchter und Landwirte


Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) beklagte die Rechtsunsicherheit für Züchter und Landwirte und sieht sich dadurch in seiner Forderung nach Schwellenwerten für das Saatgut bestätigt. "Zweifelhafte Befunde dürfen nicht der Maßstab für voreilige folgenschwere Maßnahmen sein, die Fehlerquote der Analysemethoden im geringsten Spurenbereich vollkommen außer Acht zu lassen", mahnte der Verband.


Auf Bundesebene nahmen unterdessen Agrarpolitiker der Fraktionen die Krise um den GVO-Mais zum Anlass sich in Sachen Gentechnik zu positionieren. Unionssprecher Peter Bleser sieht sich durch die Verunreinigungen in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Nulltoleranzregelung der Europäischen Union für nicht zugelassene GVO-Sorten unpraktikabel sei und endlich praxisgerecht ausgestaltet werden müsse. Bei einem Anbau auf weltweit rund 135 Mio ha GVO-Pflanzen sei es schlicht eine Illusion, dass man sich in einer globalisierten Welt auf Dauer einer Technologie verschließen könne. NK603 ist in der Europäischen Union zum Import und zur Verarbeitung, nicht aber für den Anbau zugelassen. Für Saatgut gilt aber unabhängig davon eine Nulltoleranz.


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