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topplus Expertenmeinung

Futter vorkaufen: Ja oder Nein?

Viele Tierhalter zögern aktuell, Mischfutter vorzukaufen, weil die Märkte unberechenbar sind. Was sagen die Experten?

Lesezeit: 3 Minuten

Normalerweise schlagen viele Tierhalter gerne während oder nach der Ernte beim Mischfutter zu und sichern sich die Preise für halbes Jahr bzw. sogar für ein ganzes Jahr. Schließlich können die Mischfutterhersteller in der Ernte auf reichlich Rohware zugreifen und kalkulieren schärfer, weil sie sich Mengen sichern wollen.

Das müsste besonders für 2023 gelten, denn in Deutschland wird es wegen der verregneten Ernte deutlich mehr Futtergetreide geben als in normalen Jahren. Sollten Sie also beim Futter jetzt zuschlagen? So einfach ist die Rechnung leider nicht. Denn der Ausblick für Preise von Getreide und Proteinträgern ist alles andere als klar.

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Mischfutter 40 bis 75 € günstiger pro t

Fakt ist aber: Misch- oder Ergänzungsfutter sind in den letzten Monaten immer günstiger geworden. Milchleistungsfutter (18/3) liegt beispielsweise nach daten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen aktuell bei 324 €/t ( für 10 t, lose, frei Silo). Das sind rund 40 € weniger als noch Anfang des Jahres. Beim Schweinefutter ist die Entwicklung ähnlich: Dort werden aktuell für Endmastfutter 289 €/t aufgerufen, im Januar waren es fast 75 € mehr.

Doch wirft man den Blick noch weiter zurück auf den Spätsommer 2021 - also vor dem Krieg, dann liegen die aktuellen Forderungen noch immer deutlich höher als damals: für 50 € (MLF 18/3) bzw. 30 € (Endmast Schwein).

Jan Peters: „Kein schlechter Zeitpunkt für Tierhalter“

Jan Peters vom agrarfax ist sich ziemlich sicher, dass zumindest die Getreidepreise nicht mehr viel weiter fallen können. „Ich glaube, für Tierhalter ist derzeit kein schlechter Zeitpunkt, um sich beim Futter einzudecken“, erklärt der Marktkenner. Wenn die Lage in der Ukraine noch weiter eskaliert und auch die kleineren Häfen an der Donau nicht mehr funktionieren, dann rechnet er mit einem deutlich steigenden Niveau bei den Getreidepreisen.

Beim Sojaschrot sieht er hingegen noch Abwärtspotenzial. „Ich bin schon lange der Meinung, dass Soja fundamental gesehen zu teuer ist“, erklärt er. Vor allem die Rekordernte in Brasilien müsste die Preise drücken, meint er. Der schwache Euro und die amerikanischen Hedgefonds verhindern aber seiner Meinung nach, dass die Preise weiter abrutschen. Die Lage werde sich hier aber vermutlich in den kommenden Wochen nicht gravierend ändern, sodass das Ölschrot-Preisniveau recht hoch bleibe.

Mehr Ukraine-Getreide in Deutschland?

Doch in der aktuellen Ausnahmesituation gehen auch die Meinungen der Experten auseinander. Fakt ist nämlich auch, dass noch immer nicht der gesamte Weizen bei uns gedroschen ist. Auf dem Kassamarkt herrscht also weiter Erntedruck. Die Mischfutterindustrie kann sich somit problemlos eindecken und braucht zudem weniger Rohware als in den Vorjahren, weil Tierbestände in Deutschland stark reduziert wurden.

Ein anderer Agrarhändler aus dem Nordwesten würde deshalb bei den Futterkontrakten noch abwarten. „Wie soll denn die Lage in der Ukraine noch weiter eskalieren?“, fragt er sich. Der Seeweg ist zu und alternative Wege bilden keinen vollwertigen Ersatz für den Export. Zudem sei Deutschland vermutlich Hauptzielland für ukrainisches Getreide und Raps, weil die Anrainerstaaten der Ukraine noch bis Mitte September von der Transitregelung aus Brüssel profitieren.

Bleiben Sie mit agrarfax-Infos am Ball!

Wie Sie sich als Tierhalter auch entscheiden. Sie sollten die Märkte aktuell genau im Blick behalten. Der Markt ist sehr nervös und kann schnell in die eine oder andere Richtung ausschlagen.

Wenn Sie regelmäßig konkrete Handlungsempfehlungen erhalten wollen, testen Sie das agrarfax von Jan Peters kostenlos. Zweimal pro Woche liefert er exklusiv per Mail brandaktuelle Marktinfos.

Kontakt unter: agrarfax@lv.de

oder in unserem Servicecenter unter der Telefonnummer: (025 01) 801 3020

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