Ferkelerzeuger können weiterhin mit festen Notierungen kalkulieren. Für reine Mäster geht die Rechnung aber nicht mehr auf. Die nächsten Monate dürften spannend werden.
Nach einer längeren ruhigen Phase kommt wieder Bewegung in die Notierungen und damit auch in die Wirtschaftlichkeit. Die Ferkelnotierungen bleiben hingegen bisher stabil. (Stand 3. KW: 73 € pro 25 kg-Ferkel und 2,00 € pro kg SG)
Nach Berechnungen des Schweine-Radars auf Basis der aktuellen Notierungen fehlen reinen Mästern aktuell etwa 13 € je Tier zur Vollkostendeckung. Bei den Ferkelerzeugern sieht es besser aus. Sie kommen in der 3. KW auf ein Ergebnis auf Jahresbasis von 540 € je Sau (siehe Übersicht).
Das Schweine-Radar kalkuliert mit aktuellen Werten. Demnach wären im geschlossenen System derzeit rund 1,95 €/kg SG nötig, um alle Kosten zu decken. Wer Ferkel zukaufen muss, bräuchte hingegen 2,13 €/kg SG. Unterm Strich machte die Branche (Mastschweine und Sauen) erstmals im neuen Jahr wieder rund 3 Mio. € Verlust.
Ohne Emstek weniger Wettbewerb um Schweine
Der Erfinder des Schweine-Radars Tobias Göckeritz sieht die aktuelle Lage kritisch. Er vermutet, dass die Schlachtunternehmen sich bereits auf die Grillsaison vorbereiten und nicht für über 2€ je kg SG einfrieren wollen.
Aus Erzeugersicht dürfte nach seiner Ansicht der harte Wettbewerb um die Schlachtschweine durch die Schließung von Vion Emsteketwas nachlassen. Gleichwohl seien die Wochenschlachtungen aber weiterhin deutlich unter dem Vorjahr.
Noch weniger heimische Ferkel?
Göckeritz sieht zudem künftig noch knappere heimische Ferkelzahlen. Er erinnert daran, dass deutsche Sauenhalter bis zum 9. Februar ihre Aufgabe erklären oder ein Umbaukonzept vorlegen müssen – „Das wird die Zahl deutscher Ferkel nicht gerade vermehren“, sagt Göckeritz.
Im Schweine-Radar rechnet Göckeritz aktuellen Notierungen in Ergebnisse pro Tier um. Die wichtigsten Kennzahlen sind die Direktkostenfreie Leistung und das Ergebnis nach Festkosten. Die Berechnung wird vom Landvolk Mittelweser veröffentlicht und soll Schweinehaltern helfen, ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Tobias Göckeritz ist Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Mittelweser und bewirtschaftet einen schweinehaltenden Betrieb mit knapp 200 Sauen im geschlossenen System.
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Nach einer längeren ruhigen Phase kommt wieder Bewegung in die Notierungen und damit auch in die Wirtschaftlichkeit. Die Ferkelnotierungen bleiben hingegen bisher stabil. (Stand 3. KW: 73 € pro 25 kg-Ferkel und 2,00 € pro kg SG)
Nach Berechnungen des Schweine-Radars auf Basis der aktuellen Notierungen fehlen reinen Mästern aktuell etwa 13 € je Tier zur Vollkostendeckung. Bei den Ferkelerzeugern sieht es besser aus. Sie kommen in der 3. KW auf ein Ergebnis auf Jahresbasis von 540 € je Sau (siehe Übersicht).
Das Schweine-Radar kalkuliert mit aktuellen Werten. Demnach wären im geschlossenen System derzeit rund 1,95 €/kg SG nötig, um alle Kosten zu decken. Wer Ferkel zukaufen muss, bräuchte hingegen 2,13 €/kg SG. Unterm Strich machte die Branche (Mastschweine und Sauen) erstmals im neuen Jahr wieder rund 3 Mio. € Verlust.
Ohne Emstek weniger Wettbewerb um Schweine
Der Erfinder des Schweine-Radars Tobias Göckeritz sieht die aktuelle Lage kritisch. Er vermutet, dass die Schlachtunternehmen sich bereits auf die Grillsaison vorbereiten und nicht für über 2€ je kg SG einfrieren wollen.
Aus Erzeugersicht dürfte nach seiner Ansicht der harte Wettbewerb um die Schlachtschweine durch die Schließung von Vion Emsteketwas nachlassen. Gleichwohl seien die Wochenschlachtungen aber weiterhin deutlich unter dem Vorjahr.
Noch weniger heimische Ferkel?
Göckeritz sieht zudem künftig noch knappere heimische Ferkelzahlen. Er erinnert daran, dass deutsche Sauenhalter bis zum 9. Februar ihre Aufgabe erklären oder ein Umbaukonzept vorlegen müssen – „Das wird die Zahl deutscher Ferkel nicht gerade vermehren“, sagt Göckeritz.
Im Schweine-Radar rechnet Göckeritz aktuellen Notierungen in Ergebnisse pro Tier um. Die wichtigsten Kennzahlen sind die Direktkostenfreie Leistung und das Ergebnis nach Festkosten. Die Berechnung wird vom Landvolk Mittelweser veröffentlicht und soll Schweinehaltern helfen, ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Tobias Göckeritz ist Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Mittelweser und bewirtschaftet einen schweinehaltenden Betrieb mit knapp 200 Sauen im geschlossenen System.