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Kistenweise Kartoffeln

Volatiler Markt: Wie zwei Landwirte ihre Kartoffeln vermarkten

Der Betrieb Heimsoth ist auf Kartoffelvermehrung spezialisiert. Und der Hof Wischhofs vermarktet seine Heidekartoffeln abgepackt. Die Ansprüche der Abnehmer steigen.

Lesezeit: 3 Minuten

Kartoffeln spielen im Betrieb Heimsoth in Hassel (LK Nienburg) seit Langem eine große Rolle: Jährlich wachsen die Erdäpfel auf 100 bis 120 ha des breit aufgestellten Betriebes. Etwa die Hälfte davon ist Verarbeitungsware, die Heimsoths früh in der Saison zu rund 70 % über Verträge mit Abnehmern preislich absichert. „Der Markt ist volatil, die Preise schwanken oft, daher die Absicherung von Vorteil“, erklärt Heinrich Heimsoth.

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Aktuell sind Knollen für die Pommes- und Chipsproduktion knapp und teuer, sodass der Landwirt einen guten Preis für 2023 fixieren konnte und auch optimistisch für die kommenden Jahre ist: Ich denke, der Markt wächst weiter und davon können wir nur profitieren“, ist er sicher. Die Verarbeitungsware passt auch gut ins Betriebskonzept, weil diese bis spätestens März vom Hof ist und Heimsoths sich dann der anderen Hälfte ihrer Kartoffeln widmen können, die deutlich arbeitsintensiver ist.

Zehn Sorten in Vermehrung

Auf 50 ha vermehren Heimsoths Kartoffeln für die Zuchtunternehmen Europlant und Solana. Diese lagern über Winter in Kisten im Kühllager und werden ab März im Betrieb aufbereitet und auf die gewünschten Kalibergrößen sortiert. Bei zehn angebauten Sorten mit jeweils zwei Generationen (Basis- und Z-Pflanzgut) ist dabei der logistische Aufwand enorm.

Zudem sind Qualitätsanforderungen hoch. Das Pflanzgut ist u. a. für den ­Export Richtung Osteuropa und die Schweiz bestimmt. „Beispielsweise gibt es bei Nematoden eine Nulltoleranz“, erklärt Heimsoth.

Für das Pflanzgut erlöst Heimsoth ­einen höheren Preis, der den Mehr­aufwand ausgleicht. „Die Vermehrung muss aber derzeit natürlich mit den gestiegenen Preisen für die Verarbeitungsware konkurrieren“, erklärt er den innerbetrieblichen Wettbewerb.

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Die ganze Ernte im Sack

Rund 50 ha Speisekartoffeln bauen Claas Wischhof (29) und sein Vater Jürgen-Heinrich in ihrem Ackerbaubetrieb bei Wriedel (LK Uelzen) an. Selbst nach dem verbreitet zu nassen April 2023 ist es in der Region Uelzen Mitte Mai zu trocken: Claas Wischhof plant bereits die Beregnung der frisch gepflanzten Bestände.

70 bis 80 mm Grundwasser pro Jahr darf er auf den Betriebsflächen verregnen. „Das reichte zuletzt nicht mehr, sodass wir Getreidebestände nicht mehr beregnen, um mehr Wasser für die Kartoffeln zu haben“, erklärt er. Die Kosten dafür sind gestiegen: Der Strom für die Pumpen hat sich 2022 massiv verteuert. Hinzu kommt der Arbeitsaufwand für die sieben Trommelregner.

Die Mehrkosten müssen Wischhofs in der Vermarktung wieder reinholen. Die gesamte Ernte wird im Betrieb eingelagert, gereinigt, sortiert, in 5 bis 25 kg-Netzgebinde abgepackt, etikettiert und dann größtenteils ab Hof an Händler verkauft. Allerdings steigen auch die Anforderungen der Abnehmer, die häufig sehr kurzfristig Partien mit mehreren Sorten und Gebindegrößen bestellen.

Den Mehraufwand will Claas, der den Betrieb in diesem Sommer von seinem Vater übernimmt, gerne auch künftig leisten: „Ich veredele unsere Kartoffeln damit selbst und liefere nicht nur ab“, erklärt er. Dafür sucht der Betriebsnachfolger weitere Händler, die abgepackte Heidekartoffeln bei ihm einkaufen

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