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Kaum Wachstum

Wirtschaftsaussichten für Deutschland bleiben düster

Aus der Rezession 2023 kommt Deutschland nur sehr langsam wieder raus und belegt einen der Schlusslichtplätze. Vor allem Inflation und Produktionsrückgänge belasten den Markt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wirtschaftsexperten entwerfen ein düsteres Szenario für Deutschland: Die Bundesrepublik wird mit ihrer Wirtschaftsleistung in diesem Jahr weltweit zu den schwächsten Ländern gehören.

2023 war die deutsche Wirtschaft leicht in die Rezession gerutscht. Für 2024 sieht es laut den Experten des Münchner ifo-Instituts zwar etwas besser aus, aber mit 0,6 % Wirtschaftswachstum ist noch keine Trendwende erreicht.

Diese Zahl kam bei einer Umfrage unter 1.431 Wirtschaftsexperten aus 124 Ländern im Dezember heraus. Die weltweite Wachstumsrate liegt zum Vergleich für das laufende Jahr bei 2,6 %, gegenüber 2,7 % Wachstum im Vorjahr, berichtet die ARD-Börse.

Damit bleibe Deutschland in puncto Wirtschaftswachstum ein "Sorgenkind", die Bundesrepublik hinke anderen Ländern weiter hinterher, sagte ifo-Forscher Klaus Gründler dem Sender. Schlechter seien nur Großbritannien (0,5 %) und Schweden (0,4 %).

Auch für Österreich (0,9 %) und die Schweiz (1,3 %) bleiben die Prognosen eher verhalten. Im europäischen Vergleich liegen Spanien mit einem Plus von 2,0 %, Polen und Irland (jeweils 2,8 %) sowie Island (3,3 %) vorne, so die Tagesschau.

2023 waren wir in einer Rezession

Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung in Deutschland zurückgegangen; auch die Landwirte investierten kaum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts um 0,3 % zum Vorjahr. Ein Jahr zuvor hatte es nach jüngsten Berechnungen noch 1,9 % Wachstum gegeben.

Im ersten Quartal 2023 war die Wirtschaftsleistung in Deutschland preis-, saison- und kalenderbereinigt noch minimal um 0,1 % zum Vorquartal gewachsen. Im zweiten und auch im dritten Vierteljahr stagnierte das BIP dann in Europas größter Volkswirtschaft. Im Schlussquartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung laut einer ersten Schätzung der Statistiker schließlich um 0,3 %, berichtet die ARD.

Experten zufolge ist vor allem die lahmende Weltkonjunktur aber auch die Konsumzurückhaltung der Verbraucher infolge hoher Inflationsraten für die schwache deutsche Konjunktur verantwortlich.

"Die deutsche Wirtschaft bewegt sich seit fast vier Jahren in einem nahezu andauernden Krisenmodus", heißt es beim Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI). Auf die Corona-Krise folgte im Februar 2022 der russische Angriff auf die Ukraine, der die Preise für Energie und Nahrungsmittel zeitweise extrem steigen ließ. Der Nahostkonflikt sorgt für neue Unsicherheit, zudem trifft die jüngste Haushaltskrise Deutschland in einem Moment wirtschaftlicher Schwäche.

Vor allem in der so wichtigen deutschen Industrie stottert der Motor. Sie trägt etwas mehr als ein Viertel zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt bei. So war die Industrieproduktion im November den sechsten Monat in Folge gefallen. Eine vergleichbar lange Negativserie hatte es zuletzt 2008 während der Finanzkrise gegeben. Die Produktion liege fast vier Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie um mehr als 9 % unter dem Niveau davor, rechnet ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski vor.

Ausblick 2024

Ökonomen sind skeptisch, ob es zeitnah wieder bergauf geht. Sie verweisen auf die hohe Inflation, die auf dem Konsum lastet, gestiegene Zinsen bremsen Bauwirtschaft und Investitionen aus, während die Weltkonjunktur weiter schwächelt.

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet für 2024 mit einem Minus von 0,3 % beim Bruttoinlandsprodukt. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) teilt diese Einschätzung.

Auch ifo-Präsident Clemens Fuest zufolge sind Deutschlands wirtschaftliche Aussichten für 2024 "eher bescheiden": "Das Wirtschaftswachstum wird nach unserer Einschätzung irgendwo zwischen null und einem Prozent landen. Es kann, wenn es schlecht läuft, aber auch ins Negative rutschen."

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