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Befragung in acht Ländern

EU-Bürger wollen mehr Tierwohl und würden dafür zahlen

Überraschung: Es gibt kaum Vegetarier und Veganer. Die Leute wollen Fleisch essen. Aber die Tiere sollen besser gehalten werden. Viele zeigen sich bereit, mehr für Tierwohl zu zahlen.

Lesezeit: 3 Minuten

In den vergangenen Tagen war das Thema Tierwohlabgabe wieder ganz oben auf der Agenda von Bundesagrarminister Cem Özdemir. Und auch europaweit stellen sich viele Länder die Frage, wie mehr Tierwohl bezahlt werden soll.

Die Verbraucherschutzorganisation BEUC hat daher in Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien und Schweden bei jeweils 1.000 Bürgern nachgefragt, was sie sich wünschen.

Zunächst die wichtige Feststellung, dass der Vegetarier-Hype scheinbar nur auf dem Papier oder in den Medien existiert. Tatsächlich bezeichnen sich nur 2 % der Befragten als Vegetarier und 1 % als Veganer! Die große Mehrheit isst also Fleisch, vor allem Geflügel, gefolgt von Rind- und Schweinefleisch, heißt es (*). 18 % essen es im Schnitt der acht Länder täglich.  

Bei denen hat sich die Einstellung zur Tierhaltung aber gewandelt: Rund 84 % ist das Wohlergehen der Nutztiere wichtig, für 41 % sogar sehr wichtig. 88,5 % der Befragten sind sogar für höhere Tierhaltungsstandards und über die Hälfte der Verbraucher würde höhere Lebensmittelpreise akzeptieren. Hier stechen vor allem Deutschland, Schweden, Italien und Ungarn heraus, wo mehr als ein Drittel der Befragten bereit sei, über 5 % mehr für Tierwohl-Produkte zahlen zu würden.

Das große ABER

Doch es gibt auch eine andere Seite: So können sich viele Verbraucher in einigen Ländern keine höheren Fleischpreise leisten. Sollten die Preise weiter steigen, würden knapp drei Viertel (74 %) sicher oder wahrscheinlich auf billigere Fleischsorten ausweichen, also eher Geflügel statt Rindfleisch essen. Rund 61 % würden ihren Fleischkonsum insgesamt reduzieren.

Und dann gibt es noch die bekannte Schere zwischen dem, was die Bürger bei einer Umfrage sagen, und dem Handeln an der Ladenkasse. Denn es ist ja nicht neu, dass die Verbraucher viel Tierwohl, Freilandhaltung, Stroheinstreu, Ökolandbau und ähnliches fordern, aber keinesfalls dazu bereit sind, auch nur einen Cent mehr zu zahlen. Nicht umsonst machen die LEH-Prospekte nach wie vor mit Billigangeboten für Fleisch auf und alle laufen los, um sich das Schnäppchen nicht entgehen zu lassen.

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*Mehr Rindfleisch als Schweinefleich?

Die Angabe der Verbraucher in der Umfrage, mehr Rindfleisch zu essen als Schweinefleisch, verwundert allerdings. Laut DBV-Situationsbericht sieht der Pro-Kopf-Verzehr zumindest für Deutschland so aus:

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