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topplus Traktortest '22

Der McCormick X4.080 im top agrar-Vergleichstest

McCormick nahm mit zwei Modellen am Vergleich teil. Der kleine X4 konnte in der Gruppe 1 wirklich gut mitschwimmen – die Messwerte und Bewertungen des Kompakttraktors im Detail.

Lesezeit: 6 Minuten

Inhaltsverzeichnis

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Die X4-Reihe von McCormick umfasst drei Modelle von 60 bis 75 PS, unser Testraktor ist der Größte der Familie. Die Reihe ist baugleich mit der Landini Serie 4. Beide stammen aus dem Stammwerk der Konzernmutter Argo im italienischen Fabbrico. Die 2,5 l-Vierzylinder kommen vom US-amerikanischen Hersteller Kohler. Die Traktoren erfüllen die Abgasstufe V ohne AdBlue, das Getriebe ist eine Argo-Eigenproduktion.

Kabine & Ergonomie

Der McCormick X4.080 ist ein einfacher, stimmiger Traktor. Das Interieur wirkt robust und zweckmäßig. Das Raumgefühl der Vierpfostenkabine (148 x 144 cm, L x B) gefällt. Weil das Lenkrad inklusive Armaturenbrett per Pedal und der Beifahrersitz federunterstützt wegklappen, ist der Einstieg bequem und auch von rechts möglich. Nachteil: Die offenen Türen stehen fast 70 cm heraus. Zum Test kam der McCormcik mit einem sehr mechanischem Sitz ohne Armlehnen (!) – hier empfehlen wir den optionalen Luftfedersitz.

Dachluke und Frontscheibe lassen sich serienmäßig öffnen. Bei angebautem Frontlader fehlt ein Stopper für die Scheibe. Ein langer Oberlenker kommt in Parkposition mit der Heckscheibe ins Gehege.

Die Beinfreiheit für den Beifahrer ist begrenzt, für den Fahrer okay. Die Kupplung sitzt ziemlich weit links, teils stößt das Bein an den Beifahrersitz. Die Sicht nach vorne ist gut, auch weil der Auspuff nach unten verlegt wurde. Zwischen Frontscheibe und Dachluke gibt es einen recht breiten Holm. Die Luke besteht aus Kunststoff und verkratzt eventuell. Zu den Seiten schränken die massiven B-Holme das Blickfeld ein. Nach hinten unten hat der Fahrer eine super Sicht, nach oben stört das Lüftungsgehäuse am Kabinenhimmel die Sicht.

Die Positionen der gut gekennzeichneten Schalter passen. Auch das Display hat uns gefallen. Zur Testausstattung gehörte leider keine Klimaanlage, sie stünde aber auf der Optionsliste. Die Lüftungsdüsen sind dafür gut im Dachhimmel verteilt.

Motor

Beim Drehen des Schlüssels startete der Motor etwas zeitverzögert. Fuß- und Handgas fanden wir gut. Dazu kommt ein elektronischer Drehzahlspeicher, der den eingestellten Wert nach einem Motorstopp aber leider wieder vergisst.

Der Kohler-Vierzylinder erfüllt die Stufe V ohne AdBlue. Von den eingetragenen 75 PS kamen maximal 60,4 PS an der Zapfwelle an. Dabei macht der Motor 1.745 U/min und verbraucht 258 g/kWh, was ein wenig über dem Gruppenschnitt von 256 g/kWh liegt. Den günstigsten spezifischen Verbrauch haben wir bei 1.370 U/min gemessen, dann liefert der X4 noch 52 PS ab. Bei 45 PS Teillast bewegt sich der Verbrauch meist dicht am Gruppenschnitt.

Getriebe & Zapfwelle

Das Getriebe ist in drei Gruppen á vier Gänge unterteilt, davon eine Kriechgruppe (max. 1 km/h). Dazu kommt die mechanische, synchronisierte Untersetzung, deren Hebel leider zu weit hinten auf der Konsole sitzt. Zwischen 4 und 12 km/h haben wir bei 1.800 U/min sechs Gänge gezählt. Die Endgeschwindigkeit von 44 km/h erreichte der X4 erst bei sehr hohen 2.350 U/min.

Der erste Gang ist straffer, doch insgesamt bewerten wir den Schaltkomfort mit „gut“. Das Getriebe scheint leichtgängig zu sein: Beim Rolltest bergab erreichte der Traktor ausgekuppelt einen ordentlichen Wert von 33 km/h.

Der Hebel der mechanischen Wendeschaltung ist lang und sitzt links neben dem Lenkrad. Für eine mechanische Lösung ist der Schaltkomfort aber okay. Eine hydraulische Wendeschaltung gibt es optional.

Die beiden Zapfwellengeschwindigkeiten (540, 540 E) wechselt man außen hinten am Block. Das klappte gut, auch wenn ein Aufkleber fehlte. In der Kabine schaltet der Fahrer zwischen „normaler“ und Wegezapfwelle. Das Display zeigt, welche Übersetzung aktiv ist.

(De-)Aktiviert wird die Zapfwelle über einen elektrohydraulischen Zugschalter auf der Konsole (optional): Bequem, allerdings lief die Welle sehr verzögert an – bis zu 3 Sekunden! Mit einer schwarzen, statt der für die Zapfwelle üblichen gelben, Taste schaltet man den Sitzkontakt für den Stationäreinsatz frei. Die Außenbedienung gehört zur Serienausstattung.

Hydraulik & Hubwerk

Gemessen an zwei Anschlüssen lieferte der X4 maximal 54 l/min Öl – das ist überdurchschnittlich. Die drei dw-Anschlüsse haben zwar Abreißkupplungen, fallen aber sonst einfach aus: Sie bieten keinen Leckölbehälter, die Staubschutzkappen sind nicht robust. Dafür liegen die Anschlüsse alle links. Die Bedienhebel auf der Konsole fanden wir schwergängig. Die Kennzeichnung der Funktionen ist nicht immer eindeutig.

Nur die rechte Hubstrebe lässt sich ohne Demontage verstellen. Zudem gibt es den X4 nur mit mechanischer Hubwerksregelung. Optional gibt es die ELS-Schnellbedienung zum Heben/Senken. Über zwei (leider nicht gekennzeichnete) Drehregler vor dem Sitz lassen sich Senkgeschwindigkeit (gut!) und Regelempfindlichkeit einstellen.

Der mechanische Tiefenanschlag lässt sich nicht übersteuern. Die optionale Außenbedienung fehlte.

Der Hubbereich ist mit 68 cm groß. Wir haben eine Hubkraft von Ø 2,3 t gemessen – sie liegt etwas unter dem Gruppenschnitt. Die Nutzlast ist mit 1,67 t (Schwinge abgebaut) normal für diese Klasse.

Antriebsstrang & Komfort

Die Bremse hatte einen recht langen Totgang, trotzdem war die Verzögerung okay. Die links angeordnete Handbremse mit Warnton beim Anfahren hat uns gut gefallen.

Der klar gekennzeichnete Allradschalter liegt auf der Konsole, das mechanische Sperrpedal fürs Differenzial funktioniert gut. Mit 8,85 m Wendekreis gehört der X4 zu den wendigeren Maschinen (Ø 9,41 m).

Die Lautstärke liegt mit 75,5 dB(A) wenig über dem Schnitt, auf der Straße heult der Traktor leicht. Trotzdem ist das Urteil unserer Tester beim Fahrkomfort und der Straßenlage „Gut“.


Frontlader M 10 IM

Der sauber verarbeitete Frontlader mit mechanische Parallelführung sowie dritten und viertem Kreis stammt von Sigma4. Die Werkzeugverriegelung ist leichtgängig, sie schnappte allerdings zu schnell wieder zu. Die Parallelanzeige lässt sich nur per Werkzeug verstellen.

Weniger überzeugen konnte uns der An- und Abbau. Die vierteiligen Abstellstützen sind lose und lassen sich nicht am Lader mitführen – das finden wir nicht akzeptabel. Auch das Koppeln des Laders in den Konsolen ist gewöhnungsbedürftig: Erst die Schwinge in das untere U einfädeln und dann mit dem Werkzeugzylinder in die obere Aufnahme reindrehen. Wenn man ein wenig Übung hat, gehts – aber nicht leicht.

Dafür konnte der schöne Multikuppler punkten. Der mechanische Kreuzhebel sitzt in guter Position und lässt sich dosiert bedienen – prima. Die Knöpfe für die 3. und 4. Funktionen sind nicht gekennzeichnet. Insgesamt machten Frontlader und Schlepper zusammen aber einen guten Job.

Mit 3,10 m im Gerätedrehpunkt bleibt die Hubhöhe unter dem Gruppenschnitt von 3,32 m. Die Überladeweite ist dafür prima: 107 cm bei 2,50 m Höhe. Der maximale Auskippwinkel oben beträgt 53° (Ø 57°), eingekippt unten haben wir 43° gemessen (Ø 40°).

Über den Hubweg weicht die Palettengabel maximal 6,8° von der Waagerechten ab. Bei der Hubkraft bewegt sich der Lader über dem Gruppenschnitt: Unten 1,65 t, in drei Metern Höhe bleiben davon noch 1,3 t übrig (Ø 1,47 t bzw. 1,19 t).

Die Reaktionszeiten sind zweigeteilt: Schneller als der Gruppenschnitt beim Heben und Senken, langsamer mit den Werkzeugzylindern.

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