Eine entschiedenere Förderung des Eiweißpflanzenanbaus und die deutliche Senkung von Sojaimporten hat Alexander Süßmair von den Linken von der Bundesregierung gefordert. „Wir begrüßen, dass die Regierung den Anbau von Leguminosen stärker als bisher fördern will, allerdings werden diese Bemühungen durch die Politik einer weltmarktorientierten Lebensmittelmärkte ad absurdum geführt“, erklärte Süßmair.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium räumt in einer Stellungnahme zusätzlichen Forschungsbedarf ein, um die Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit von Leguminosen gegenüber anderen Kulturen zu verbessern. Gleichzeitig schlägt das Agrarressort vor, den Anbau von Erbsen und Lupinen im Rahmen der EU-Agrarreform den ökologischen Vorrangflächen anzurechnen.
„Die LINKE trägt die Forderung mit, auf ökologischen Vorrangflächen Leguminosen anzubauen“, betonte Süßmair. Notwendig sei aber in jedem Fall eine Reduzierung der Einfuhren. Im Jahr 2011 habe Deutschland 3,2 Mio t Sojabohnen und 3,4 Mio t Sojaschrot importiert. Der Anbau von Soja in Südamerika finde jedoch unter sozial und ökologisch verheerenden Bedingungen statt, wovon die Bundesregierung nach eigenen Angaben keine Kenntnis habe. Würden in Deutschland mehr Leguminosen angebaut, könne man auch die Futtermittelimporte aus Übersee, vor allem aus den Regenwaldregionen Brasiliens, verringern, so der Tierschutzbeauftragte der Linken-Fraktion. (AgE)