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WWF-Studie: Europas Wasserknappheit ist Ergebnis jahrzehntelangen Missmanagements

Deutschland betreibt „Entwässerungsmanagement“ anstatt Wassermanagement. Das behauptet die Naturschutzorganisation WWF und fordert eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen.

Lesezeit: 3 Minuten

Wasserknappheit in Europa ist größtenteils das Ergebnis jahrzehntelangen Wassermissmanagements und -raubbaus und nicht primär oder gar allein auf den Klimawandel zurückzuführen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Naturschutzorganisation WWF.

Praktisch überall auf dem Kontinent wurden demnach Feuchtgebiete trockengelegt, Flüsse begradigt, kanalisiert und aufgestaut sowie Grundwasserneubildungsgebiete zerstört. Hinzu kämen "illegaler Wasserraubbau für die Landwirtschaft" und "unverantwortliche Praktiken beim Bau von Wasserkraftwerken", beklagen die Naturschützer.

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Und jetzt noch Klimakrise

Die Klimakrise erhöht nach WWF-Einschätzung das Wasserrisiko für Europa weiter. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster üben einen enormen zusätzlichen Druck auf die Ökosysteme und damit auch auf die Wasserressourcen des gesamten Kontinents aus.

Bezogen auf Deutschland erklärt Theresa Schiller, WWF-Referentin für Internationale Wasserressourcen: „Da wir in Deutschland bis vor kurzem kaum echte Wassersorgen hatten, fielen die Auswirkungen dieser Eingriffe nur wenigen auf. Mit dem Voranschreiten der Klimakrise ändert sich das. Langzeitfehler im Flussgebietsmanagement und in der Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen schlagen nun voll durch."

Konkret kritisiert Schiller, dass es in Deutschland anstatt eines nachhaltigen Wassermanagements ein regelrechtes „Entwässerungsmanagement“ gebe: „Wir tun alles dafür, das Wasser möglichst schnell aus der Landschaft abzuleiten – und wundern uns dann im Sommer, wenn es zu Ernteausfällen wegen Trockenheit und Dürre kommt.“

Naturnahen Landschaftswasserhaushalt wiederherstellen

Es braucht nach Schillers Einschätzung daher einen radikalen Paradigmenwechsel. Künftig müsse alles dafür getan werden, einen naturnahen Landschaftswasserhaushalt so gut wie möglich wiederherzustellen, um die Ökosysteme und Wasserressourcen widerstandsfähiger gegenüber Dürre und Klimaveränderungen zu machen.

„Resiliente Gewässerökosysteme sind von entscheidender Bedeutung, um dauerhaft eine qualitativ hochwertige Wasserversorgung sicherzustellen“, so Schiller. Bestehende, zielgerichtete EU-Vorgaben wie die Wasserrahmenrichtlinie würden in den Mitgliedsstaaten, wie etwa in Deutschland, jedoch nach wie vor nicht hinreichend umgesetzt. Schlimmer noch: Die gemeinsame EU-Agrarpolitik wirke sich sogar kontraproduktiv aus. Es fehle auf EU-Ebene zudem an starken Maßnahmen zur Anpassung an der Klimawandel.

„Die EU muss eine zukunftsfähige Wasser- und Klimaanpassungsagenda vorantreiben und bestehende gesetzliche Instrumente nutzen, um ein nachhaltiges Flussgebiets- und Wasserressourcenmanagement in Europa dauerhaft sicherzustellen“, so Schiller weiter.

„Klimaanpassung kann dabei nur mit der Natur erfolgen. Dazu ist ein starkes EU-Renaturierungsgesetz wichtig.“ Dabei gelte es, das Verursacherprinzip konsequent auf alle Wassernutzer anzuwenden. Die Kosten, die für die Sanierung und Pflege der Gewässer und des Wasserhaushaltes anfallen, müssten diejenigen tragen, die das Wasser nutzen oder belasten.

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