Die Messwerte aus den Bodenuntersuchungen zeigen es eindeutig: Im Vergleich zu den Vorjahren liegen die Nmin-Werte in diesem Frühjahr bei Winterungen in vielen Regionen auf einem höheren Niveau. Das belegen die Ergebnisse aus Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen und Bayern. In Unterfranken liegt der Nmin-Gehalt im Vergleich zum letzten Jahr z.B. um durchschnittlich 40 kg N/ha höher.
Grund dafür sind die niedrigeren Entzüge. Der warme Herbst führte zu einer höheren Mineralisation und die kalten Temperaturen im Winter zum Wachstumsstillstand der Kulturen. Zudem haben die geringeren Niederschlagsmengen über Winter kaum Auswaschungsverluste von Stickstoff verursacht.
Berücksichtigen Sie die höheren Gehalte insbesondere auf besseren Böden bei Ihrer Gesamtdüngeplanung, auch wenn es regional Anfang März stärker geregnet hat. Wer in gut entwickelten, dicht stehenden Getreidebeständen zu viel Stickstoff düngt, erhöht die Lagergefahr. Denn in diesen Fällen bleibt das Pflanzen-gewebe weich – dagegen helfen auch die besten Wachstumsreglerstrategien nicht. Vor allem frühes Lager kostet im Getreide massiv Ertrag.
Tobias Schulze Bisping, LWK Nordrhein-Westfalen