Noch nie gab es in einem Jahr einen stärkeren Zuwachs bei den erneuerbaren Energien als im Jahr 2017: 36,1 Prozent des Stroms lieferten Windkraft-, Biomasse-, Solar- und Wasserkraftanlagen. Das sind 3,8 Prozentpunkte mehr als 2016. Dazu hat vor allem die Windenergie beigetragen, analysiert die Politikberatungsorganisation „Agora Energiewende“. Das sei sowohl auf den weiteren Zubau als auch auf die guten Windbedingungen 2017 zurückzuführen. Windräder produzierten erstmals mehr Strom als Steinkohle- und Atomkraftwerke.
Eine schlechte Bilanz gab es dagegen bei den Treibhausgasemissionen: Der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 stagniert seit drei Jahren. Während im Stromsektor die Emissionen infolge der geringeren Steinkohleverstromung 2017 leicht zurückgingen, stiegen sie im Verkehrs-, Gebäude- und Industriesektor aufgrund des höheren Mineralöl- und Erdgasverbrauchs. Laut Agora dürfte Deutschland im Jahr 2020 seine Emissionen nur um 30 Prozent statt wie geplant um 40 Prozent gegenüber 1990 senken.
Wesentliche Ursache: Im vergangenen Jahr wurde 0,8 Prozent mehr Energie verbraucht als 2016 – Strom, Diesel und Erdgas legten zu. Es wird damit nahezu unmöglich, die von der Bundesregierung im Energiekonzept 2010 beschlossenen Energieeffizienzziele für 2020 (minus 20 Prozent Primärenergie- und minus 10 Prozent Stromverbrauch gegenüber 2008) zu erreichen.