Im Frühjahr 2015 trat der neue aggressive Acro-Stamm des PRRS-Virus erstmals in Erscheinung, zunächst in Niederösterreich. In Österreich breitete sich das Virus rasend schnell aus und gelangte darüber hinaus auch nach Süd- und Norddeutschland. Wie, ist unklar. Inzwischen sind in Nordwestdeutschland 25 bis 30 Fälle bekannt (siehe top agrar 6/2017, Seite S10 ff.).
Häufig beginnt es wie bei einer akuten Influenza-Infektion mit hohem Fieber und Fressunlust bei den Sauen. Es kommt zu massivem Umrauschen, Früh- und Totgeburten. Das Infektionsgeschehen ist teils kurz und kräftig. In manchen Betrieben ist nur eine Abferkelgruppe betroffen. In anderen Beständen dauern die Symptome länger an.
Der Abortwelle geht häufig eine Influenza-Welle voraus. Sauen aus einer Abortwelle bleiben häufig auch danach Problemtiere. Man sollte sich daher besser von ihnen trennen.
Eine sofortige Bestandsimpfung gegen PRRS scheint sich positiv auszuwirken. Dabei ließen sich bisher keine Unterschiede zwischen den derzeit verfügbaren Impfstoffen nachweisen. Unterstützend sollte man in jedem Fall die Betriebshygiene optimieren, das Immunsystem der Tiere stärken und auf eine strikte Trennung der Altersgruppen achten.