Sowohl Produktion als auch Nachfrage von Ökogeflügel steigen seit Jahren. Dennoch ist der Markt klein. Nur 1,2% der Masthähnchen und 2,4% der Puten in Deutschland standen 2016 auf Biobetrieben (s. Übersicht 2). Ähnlich sieht es bei den Haushaltskäufen aus. Der Bioanteil an den Geflügelfleischkäufen lag 2016 bei 1%. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:
Experten sehen deshalb größere Chancen für Ökogeflügel, wenn der Handel mehr Produkte listen würde. Die meisten Betriebe vermarkten ihre Ökohähnchen bisher direkt. Dadurch bleibt die sogenannte Käuferreichweite klein: Nur 5% aller möglichen Verbraucher haben 2016 Ökogeflügelfleisch gekauft. Im konventionellen Bereich waren es über 86%.
Aber auch auf der Erzeugungsseite gibt es Hemmnisse, weil es kaum neue Baugenehmigungen für Ökoställe gibt oder Ökoflächen fehlen. Das erklärt auch, warum die Versorgungsbilanz für Biogeflügel, trotz der geringen Verbrauchsmengen von 17900 t, negativ ist. Deutschland kann sich nur zu 94% selber versorgen. Insbesondere bei Hähnchen und Puten müssen Österreich oder Frankreich aushelfen.