Franz Meislinger aus Moospirach im Salzburger Flachgau hat bereits vor 30 Jahren einen Kurs zum Eigenbestandsbesamer belegt. Er hält 50 Fleckvieh-Kühe in Anbindehaltung mit Weidegang und bewirtschaftet 40 ha Grünland und 20 ha Ackerbau. Die Herdenleistung liegt bei 6500 kg. Ein weiteres Standbein ist die Erzeugung von Freilandeiern mit 2000 Hennen.
Meislinger hat zusammen mit Nachbarn einen Gemeinschaftscontainer für die künstliche Besamung. Gleichzeitig läuft ein Deckbulle in der Herde mit. Bei züchterisch wertvollen Tieren achtet der Landwirt aber auf Brunstanzeichen, um sie mit geprüften Vererbern zu belegen. Um sie von dem Bullen zu trennen, geht das Tier am Tag der Brunst nicht mit auf die Weide. „Wenn eine Kuh in den ersten beiden Brunsten nicht aufnimmt, warte ich aber nicht, bis sie zum Sorgenfall wird. Ich verwende einen gekörten Stier, deshalb sehe ich züchterisch kein Manko, wenn der Großteil der Kälber vom eigenen Stier ist“, sagt er. Diese pragmatische Herangehensweise beim Fruchtbarkeitsmanagement haben viele Betriebe im Salzburger Flachgau. Häufig setzen sie neben der Eigenbestandsbesamung auf Natursprung. Auch Besamungstechniker aus Deutschland betreuen einige Betriebe in dieser Region.