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Besser häckseln, roden und pressen

Lesezeit: 5 Minuten

Komfort auch in der kleinen Klasse, Kluten mit Luft abtrennen, mehr Dichte für die Ballen: Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Erntetrends.


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In den letzten Jahren ging es bei den Häckslern vor allem um die Top-Modelle der Firmen: Die Antriebe mit Doppelmotoren wurden von leistungsfähigen V8 oder V12-Motoren abgelöst. Weil sich diese Maschinen nicht bei jedem Häckseleinsatz voll auslasten lassen, arbeiten einige Hersteller mit variablen Leistungscharakteristiken.


Fendt wird zum bekannten Häcksler Katana 65 die zwei neuen Modelle Katana 50 und 85 vorstellen. Die Maschinen teilen sich Chassis und Gutfluss mit dem älteren Bruder. Der Katana 85 erhält einen V12 Motor von MTU mit 850 PS. Durch das Umschalten von Power auf Eco kann die Maschine z. B. in Gras mit abgesenkten, dieselsparenden 1 600 Motorumdrehungen häckseln. Die Drehzahl des Gutflusses bleibt dabei aber konstant.


Interessante Entwicklungen gibt es in diesem Jahr am „unteren“ Ende der Häckslerleistung. Die Hersteller haben erkannt, dass in diesem Marktsegment erhebliche Stückzahlen stecken. Der Fendt Katana 500 bewegt sich in der 500 PS-Klasse. Neu vorgestellt und erstmals auf der Messe sind die BiG X 480 und 580 von Krone. Die Häcksler haben quer eingebaute MTU-Triebwerke mit sechs Zylindern und 489 bzw. 551 PS Max.-Leistung. Krone hat die Trommel- bzw. Gutflussbreite auf diese Leistung neu abgestimmt. Der Durchmesser der Trommel bleibt im Vergleich zu den größeren BiG X unverändert. Erhalten bleiben u.a. auch die sechs Vorpresswalzen sowie das VariStream mit gefedertem Trommelboden und gefederter Beschleunigerrückwand, um Verstopfungen zu verhindern. Durch die Einzel-radaufhängung mit Radmotoren an der Hinterachse ist die Maschine besonders wendig. Krone hat im gleichen Zug auch die Erntevorsätze überarbeitet. Neu im Programm ist jetzt auch ein Sechsreiher.


Eine Agritechnica-Silbermedaille erhält Krone für das LaserLoad, das beim Anhäckseln hilft. Der Scanner erkennt das Abfahrgespann hinter dem Häcksler und steuert den Auswurfbogen dann automatisch. Das System arbeitet auch im normalen Parallelbetrieb.


Claas stellt in Hannover die überarbeiteten Jaguar der 800er-Reihe vor. Das Design wurde an die 900er-Jaguar angepasst, die Chassis der beiden Reihen sind baugleich. Beim Gutfluss der 800er gibt es nur Detailverbesserungen, bei der V-Classic-Trommel bleibt alles beim Alten. Die vier Modelle vom Jaguar 840 bis 870 haben Mercedes-Motoren von 400 bis 598 PS Leistung. Ab 2015 stellt Claas auf Triebwerke der höchsten Abgasstufe um, das führt aber nur zu leichten Verschiebungen bei der Leistung. Die Kabinen sind wieder gleich mit der 900er-Reihe. Der Jaguar 800 lässt sich auf Wunsch mit vielen elek-tronischen Fahrerentlastungs-Systemen der großen Brüder hochrüsten.


Sicher roden und fahren:

Die Rübenernte wird von zwei- oder dreiachsigen Bunkerrodern dominiert. In Hannover gibt es vor allem Neuheiten in diesen vier Bereichen zu sehen:


  • Exakter köpfen, weniger Verluste
  • Verbesserte Fahrwerke
  • Größere Überlade/Mietenweiten
  • Systeme zur Fahrerentlastung


Dazu kommen zusätzlich neue Trends zur Aufbereitung der Zuckerrüben für Biogas-Anlagen.


Ropa stellt den euro-Panther vor, der auf zwei großvolumig bereiften Achsen unterwegs ist. Das neue ASB gleicht Seitenneigung aktiv aus und senkt so unter anderem die Kippgefahr am Hang. Das System arbeitet mit Neigungssensoren am Chassis, Winkelmessern an den beiden Lenkachsen und einer elektronischen Steuereinheit. Hydraulikzylinder an den beiden Pendel-achsen gleichen so die Seitenneigung aus. Ebenfalls neu bei Ropa ist ein Entblatter mit zwei unabhängig in Drehzahl und Arbeitshöhe verstellbaren Wellen. Lösungen zum verlustarmen Entblatten/Köpfen der Rüben gibt es bei fast allen Roderfirmen zu sehen.


Holmer stellt den neuen Dreiachser Terra Dos T4-40 vor. Neben dem längeren Entladeband für breitere Mieten und Verbesserungen in der Reinigung hat Holmer vor allem das Fahrwerk überarbeitet. Die Reifen vorne sind höher geworden, hinten sind beide Achsen jetzt mit den gleichen 1050/50 R32 Pneus bereift. Diesel soll das Drive-line-Management einsparen: Das System schaltet Pumpen und Antriebsstränge ab, die nicht im Einsatz sind.


Zuckerrübenroder gehören zu den komplexesten Maschinen in der Landwirtschaft. Deshalb bieten alle Firmen mehr und mehr elektronische Fahrerassistenzsysteme an. Die Klappautomatik von Ropa stellt die Maschine mit einem Knopfdruck komplett auf Straßenfahrt um. Automatische Tiefenführung oder eine Bunkerbefüllautomatik entlasten den Fahrer weiter. Bei Schichtwechsel lassen sich fahrerindividuelle Einstellungen auf einem USB-Stick speichern und später wieder herstellen.


Pressen machen Druck.

Strohballen sind immer öfter Handelsgut und müssen den Platz auf dem Lkw so gut wie möglich ausnutzen. Das geht unter anderem durch hohe Pressdichten. Krone zeigt die neue BiG Pack HDP II, die wir bereits in der letzten Ausgabe vorgestellt haben. Die Presse hat acht Knoter und kann 54 Garnrollen mitnehmen. Bei einem Testeinsatz schaffte sie einen Durchsatz von 74,2 t pro Stunde mit einem Ballengewicht von knapp 500 kg.


Mit Silber wurde die neue Kuhn-Presse LSB 1290 iD prämiert. Die Maschine arbeitet mit dem Kolben Twinpact, der aus einem oberen und einem unteren Teil besteht. Der Doppelkolben ist über einen speziellen Lenker mit dem Hauptgetriebe verbunden. Durch dieses System läuft der Pressvorgang in zwei Stufen ab, zuerst unten und dann oben. Weil beide Kolbenteile jeweils mit vollem Druck arbeiten, soll der Gesamtpressdruck doppelt so hoch sein. Laut Kuhn lässt sich bei gleichem Leistungsbedarf die Dichte um 25 % erhöhen.


Bei den Pressen MF 2270 XD bzw. Fendt 1290 XD wurde der Presskanal um 40 cm verlängert. Außerdem ist das Schwungrad größer und schwerer. Zusammen mit anderen Verstärkungen soll sich die Ballendichte so um rund 20 % steigern lassen.Guido Höner

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