Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

„Da kommt wieder mehrLeben in die Bude!“

Lesezeit: 3 Minuten

An dem großen weltweiten Getreideangebot gibt es in dieser Saison wenig zu deuteln. Das heißt aber nicht, dass die Preise ab jetzt nur noch auf der Stelle treten werden.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Verrückte Welt: An den internationalen Terminbörsen wird schon längst auf die Preise der künftigen Getreideernten gewettet. Bei uns hingegen zerbrechen sich viele Ackerbauern immer noch den Kopf über die Vermarktung der letzten Ernte. Es gibt keine genauen Zahlen, aber Beobachter vermuten noch ansehnliche Bestände in Erzeugerhand.


Die derzeitigen Preise erscheinen vielen Landwirten kaum attraktiv, deshalb zögern sie Verkäufe hinaus. Das gilt nicht nur für Reste der Ernte 2016, sondern auch für Vorverkäufe zur Ernte 2017. Das ist riskant, allerdings sind nicht nur ausgemachte Optimisten der Meinung, dass es richtig ist, zu warten.


Preise schlechtgeredet:

Fast gebetsmühlenartig verweisen Abnehmer auf die große Ernte 2016. So wollen sie die Hoffnung auf bessere Erlöse im Keim ersticken. Teils schießen sie dabei aber übers Ziel hinaus. Weltweit wurde zwar wirklich viel geerntet, aber:


  • der Verbrauch steigt ebenfalls kräftig,
  • die Vorräte wachsen nur moderat,
  • und diese Vorräte sind zudem teilweise für den Weltmarkt nicht greifbar. Große Mengen liegen in Ländern, die ihre eigene Versorgung sichern wollen.


Folgendes blenden Pessimisten sogar völlig aus: In der EU werden die Vorräte bis zum Ende der laufenden Saison unter die Vorjahreslinie sinken. Denn die Ernte 2016 hat hier das Vorjahresergebnis deutlich verfehlt. Bei Weizen fehlen laut Internationalem Getreiderat (IGC) EU-weit sogar ca. zehn Prozent. Wichtige Getreideproduzenten, vor allem Frankreich, haben im letzten Jahr überdies nur schwache Qualitäten gedroschen. Das verknappt das Angebot an guten Partien zusätzlich. Und genau diese werden noch gebraucht.


In den letzten Wochen stützten vor allem die stetigen Ergänzungskäufe der heimischen Futtermittelindustrie die Getreidepreise. Die Mühlen traten hingegen nur stellenweise als Käufer in Erscheinung. Und das Drittlandgeschäft brachte, trotz der umfangreichen Verladungen in den norddeutschen Seehäfen, ebenfalls kaum Impulse. „Denn die Mengen dafür hatten die Händler schon in den Büchern“, bestätigt ein Makler.


Nachfrage lebt auf:

Er rechnet im weiteren Verlauf aber wieder mit „Leben in der Bude“. Dafür spricht Folgendes:


  • Die Mühlen müssen sich allmählich ihre Anschlussversorgung bis zur Ernte 2017 sichern. Bei Roggen tun sie es schon, und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch Weizen ordern.
  • Die Futtermischer werden ebenfalls Getreide kaufen. Schwache Qualitäten der letzten Ernte sind längst durchgehandelt. Jetzt konkurrieren die Verarbeiter um Partien, die auch bei anderen Branchen unterzubringen wären.
  • Marktkenner gehen davon aus, dass auch die Exporteure wieder mehr Neugeschäfte tätigen werden. Denn unsere Ausfuhrchancen bleiben vorerst gut, es wird also weiteres Exportgetreide gebraucht, vor allem guter Weizen. Malz-exporteure sollten den Kopf ebenfalls nicht hängen lassen (vgl. Übersicht).
  • Stellenweise setzen Beobachter zudem auf eine bessere Nachfrage aus anderen EU-Ländern. So soll es in Süddeutschland schon einige Anfragen aus Österreich und Italien nach A- sowie E-Weizen gegeben haben. Das verspricht festere Erzeugerpreise für diese Qualitäten.Jörg Mennerich

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.